Ob mit gebrochenem Rhythmus oder straighter House-Direktive: Das zweite Album von Christopher Rau ist pure Magie und manchmal wundersam sexy verdreht. Der Schaffensdrang des Hamburgers ist seit seinem Debüt aus dem Jahr 2008 unaufhaltsam. Er hat auf Labels wie Smallville, Aim, Giegling, Pampa und Mule Musiq rausgehauen, was das Studio hergibt. Und nichts klang nach House aus der Supermarkttheke. Sein zweites Album bildet einen in sich stimmigen Kosmos, der eine federleichte Geschichte in acht pointenreichen Kapiteln erzählt. Mal jubelt er mit unverbraucht klingendem Filterhouse, dessen hinkende Momente verwirren, ohne dass die Wärme flöten geht. Dann hüpft die Bassdrum gerade zu geloopten Samples, die aus dem Nichts ganz groß werden und den Orientierungssinn einlullen. In jedem Stück liegt Soul, der klingt als habe Rau Detroit im Traum besucht und seine Eindrücke im regnerischen Hamburg in Melodien übersetzt. Wer dachte, das Format des Tracks sei zu Ende gedacht und House kann keine ungeheuer süßen Überraschungen mehr liefern, der sollte in Two reinhören.
Stream: Christopher Rau – Weird Alps