Von den Gegensätzen wird beim Thema Battles unvermeidlich und immer wieder gefaselt. Klar und doch kryptisch sei ihr Sound, der so eigentlich auch nur aus New York kommen kann. Als wenn die Ex-Mitglieder von Don Caballero, Helmet, Tomahawk und Lynx nicht eh schon vielschichtig genug wären, gibt es nun mit dem programmatisch betitelten Dross Glop einen Remix des letzten Albums Gloss Drop, bei dem so illustre Gestalten wie Kode9, Cluster (genau, die Krautrock-Recken Hans Joachim Rödelius und Dieter Möbius) oder Hudson Mohawke das Ursprungsmaterial neu interpretieren. Das Ergebnis ist vor allem erst mal genau der Genre-Mix, den man erwartet, und kommt durchaus mit der ein oder anderen Überraschung daher. Wenig überraschend ist für mich allerdings, dass vor allem die Überarbeitungen begeistern, die den Battles-Songs mehr Struktur, Geradlinigkeit und Repetition verpassen. Genau dies gelingt zum Beispiel Silent Servant mit seiner dronigen Dub-Techno-Variante von „Inchworm“ oder The Field mit verspult repetitiven Dub-Techno-Schleifen ganz hervorragend („Sweatie And Shag“). Kangding Ray („Toddler“) stellt Drones und Darkness noch mehr in den Vordergrund und schafft dabei eine kleine Endzeit-Techno-Perle. Wunderbar auch Gui Borattos athmosphärische Western-House-Variante von „Wall Street“ und Hudson Mohawkes sonnig euphorischer Calypso-Funk bei „Rolls Bayce“. Ein Remix-Album, das der Ambivalenz der Band in nichts nachsteht, und das, auch wenn es nicht unbedingt in jeder Minute überzeugt, vor allem in den klarer strukturierten Momenten punktet.
Stream: Battles – Inchworm (Silent Servant Remix)