Lone macht Musik wie eine Ganzkörpermassage. Es drückt von allen Seiten, jedes freie Fleckchen Haut wird von Beat-Splittern gepiekst und von Synth-Wellen gestreichelt; an Stellen, die man bisher kaum bewusst wahrgenommen hatte, regt sich plötzlich was und die Nervenbahnen werden regelrecht überflutet von Zuckermelodien. Das muss man aushalten können. Wer von Berührungsängsten geplagt wird oder an einer Harmonieallergie leidet, wird sich verschreckt in sein Schneckenhaus zurückziehen. Ansonsten aber sollte die Rundumüberreizung mit erhöhter Endorphinausschüttung belohnt werden. Im Galaxy Garden findet man Entspannung selbst bei rasanten, unüblichen Rhythmen und trotz der durcheinander wuchernden unterschiedlichen Einflüsse von Hip-Hop über House bis zu Happy Hardcore. Nach der „Echolocations EP“ hat Matt Cutler auf seinem ersten Album für R&S die Lone-typische Überladung aus Klängen und Verweisen perfekt ausbalanciert – und mit Machinedrum und Anneka als Gästen am Mikrofon noch eine neue Facette obenauf gelegt: ätherischen Dance-Pop. Ein Schlüssel-Track ist „Crystal Caverns 1991“, der den Galaxy Garden-Sound schon im Titel auf den Punkt bringt: Ein bisschen Nostalgie und viel Euphorie in sonischen Wärmeschauern.
Video: Lone – Galaxy Garden (Album Trailer)