Wow, das ist schon eine tollkühne Mischung, mit der das Debüt-Album von Aitor Etxebarria, besser bekannt unter dem noch weniger aussprechlichen Alias El_Txef_A, daherkommt. Hatten Veröffentlichungen wie das wunderbare, piano- und stimmengetragene „She Kissed Me First“ auf Hypercolour schon angedeutet, dass hier jemand viel mehr will, als nur funktionale Tanzflächen-Kost abzuliefern, begeben sich die Stücke auf Slow Dancing In A Burning Room nun vollends in emotionale und markant poppigere Gefilde. El_Txef_A greift nach den Sternen, soviel steht fest, paaren sich hier doch Slomo-House, Burial-esk runtergepitchte Vocals, Metro-Area-artige New Disco und Downbeats mit Piano- und Streicher-Pathos zu einer Mischung, die so sensationell eigen wie massenkompatibel ist. Die Bandbreite reicht von schmachtenden Piano-Interludes über runtergepitchten Autotune-Soul („Love Potion“) und verträumt old-schooligen Piano-House („Rise And Fall“) bis zu grandiosen Sonnenuntergangshymnen („Save The World“), bei denen sich Gitarre, Streicher, Piano und Beats auf selten gehörte Art und Weise ins große Ganze fügen, und man sich schnell heimlich ein Glückstränchen aus dem Auge wischt. Slow Dancing In A Burning Room kam aus dem Nichts und steht für mich schon jetzt in Sachen Pop- und Konsenspotential in einer Reihe mit den ähnlich überraschenden Abräumer-Alben von Caribou, Bibio oder Sbtrkt.
Stream: El_Txef_A – Slow Dancing In A Burning Room