Sie haben es immer genau so gewollt: abgetaucht unter der Oberfläche zu schweben, und nur von denjenigen gefunden zu werden, die Bescheid wissen. Es gab jedenfalls kaum ein Musikprojekt aus Detroit, das zugleich so unbekannt und so einflussreich war wie Drexciya, die Unterwassermenschen, Nachfahren von schwangeren Sklavinnen, die während der Überfahrt über den Black Atlantic über Bord geworfen wurden und deren Kinder im Mutterleib lernten, unter Wasser zu atmen. Die Aquatopie als Fluchtpunkt. Drexciyas Unterwasser-Mythologie speiste sich aus Parliaments „Aqua Boogie“ (1978) ebenso wie aus Miles Davis’ Water Babies (1976). Und der blubbernde, tiefgründige Funkelectro von Tracks wie „Wavejumper“, „Bubble Metropolis“ oder „Hydro Theory“, die auf Labels wie UR, Submerge oder Tresor erschienen sind, fließt auch heute noch durch zahllose Techno- oder Dubstep-Produktionen. Zwanzig Jahre nach der ersten Veröffentlichung und zehn Jahre nach der letzten bietet Clone mit dieser Best-of-Compilation einen Tauchgang für Unwissende an. Hinab zum Mythos.
Stream: Drexciya – Journey Of The Deep Sea Dweller