Dass Matt Edwards alias Radio Slave zu den interessantesten und eigenständigsten Produzenten der vergangenen Jahre zählt, dürfte hinlänglich bekannt sein. Ein nicht zu unterschätzender Aspekt seiner Arbeit beruht darin, dass er sich vor allem auf das Kerngeschäft eines professionellen Nachtarbeiters konzentrierte: auf die Produktion von 12-Inches und Remixes.Kein ambitioniertes Albumprojekt zapfte unnötig Energie ab, kein Talent wurde für redundantes Füllmaterial verschwendet. Inspiriert vom Voodoo-Rhythmus eines David Alverados, der nokturnen Gravitesse eines Carl Craig (zur L a n d c r u i s i n g-Zeit) und vom Drama eines DJ Duke hat er einen ureigenen Trademark-Sound entwickelt, der in schöner Regelmäßigkeit die Dancefloors hypnotisiert.
Auf seinem Label Rekids erscheint nun eine Dreifach-CD, die unter anderem zeigt, dass Edwards gerade im Umgang mit Vocals und prägnanten Rave-Signalen keiner so schnell das Wasser reichen kann. Sein Gespür für die tatsächlich wichtigen Melodiephrasen oder Gesangsparts der Originale, die nach seiner Bearbeitung meist heller (oder dunkler) als zuvor strahlen, ist immens. Seine Versionen von Unkles „Burb My Shadow“, Mlle Caro & Franck Garcias „Dead Souls“ oder Len Fakis „My Black Sheep“ wird man, einmal gehört, nicht so schnell wieder vergessen.
In eine andere Kerbe haut sein Cabin-Fever-Label, auf dem er und befreundete Musiker wie Spencer Parker, Lee Van Dowski, Jacques Renault und DJ Duke unter Ausschluss der PR-Maschinerie, limitiert auf 500 Platten und ohne Künstlerangaben ihre Liebe zu hocheffizienten Housetracks mit Mitt-Neunziger-Odeur pflegen. Auf C a b i n F e v e r V o l u m e O n e gibt es jetzt zwölf dieser herrlich unzimperlichen Tools erstmals digital und auf CD zu hören.