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FOTOGRAFIE Stillleben für Douglas Greed

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Interview: Daniel Fersch, Fotos: René Buschner, Konzept & Styling: Trixie, Idee: Douglas Greed

Das Debütalbum K R L von Mario Willms alias Douglas Greed beeindrucke durch das “Herzblut”, mit dem die Musik produziert wurde, heißt es im Groove-Review von Jan Rödger. Besonders macht das Album, das diese Woche bei Freude am Tanzen erschienen ist, aber auch die äußere Gestaltung: Das CD- und iTunes-Booklet besteht aus sechs querformatigen Fotografien, die an Renaissance-Gemälde erinnern. Wie diese außergewöhnliche Gestaltungsidee entstand, schildern der Fotograf René Buschner und die Stylistin Trixie, die das Booklet in Teamarbeit mit Douglas Greed produzierten.

 


 


Coverfoto: Das blaue Thema (Bild zum Vergrößern anklicken)

Trixie: „Die stilistischen Vorbilder für die Gestaltung des Booklets waren die Vanitas-Stillleben aus der Renaissance- und Barockzeit. Douglas sammelt gern Dinge, die für ein bestimmtes Ereignis oder Gefühl in seinem Leben stehen. Von seinen Reisen bringt er stets Andenken mit und das Bücherregal in seiner Wohnung ist mit vielen Relikten verschiedener Erlebnisse bestückt. Da das Album für Douglas eine sehr persönliche Angelegenheit ist, sind wir sehr schnell auf die Idee gekommen, diese Gegenstände in die Gestaltung des Covers einzubinden. Und genau an dieser Stelle erschienen uns Fotografien im Stil der Vanitasbilder sehr passend. Sie erinnern an die Vergänglichkeit irdischer Güter und verweisen auf die Polarität des Lebens – der lebensbejahende Genuss auf der einen Seite, die Bedrohung durch die Vergänglichkeit auf der anderen. Den ästhetischen Stil der Fotografien hat René festgelegt. Wir wollten aber alle einen sehr klaren und modernen Stil, um den Bildern das traditionelle Gewicht zu nehmen.”

René: „Im Vorfeld gab es sehr viele Gespräche rund um die Coverfotos. Da es in jedem dieser Bilder auch irgendwie um die Person Douglas Greed/Mario Willms ging und Stücke aus seiner Vergangenheit Teil der Gestaltung waren, wollte ich mich nicht all zu sehr in die Auswahl der abzubildenden Elemente kümmern. Mir war schon klar, dass dieser Part absolut von Trixie und Douglas gelöst werden musste.”

Trixie: „Das zentrale Element des Coverfotos ist die kleine, ungeöffnete Wasserflasche, die Douglas für seinen Großvater kurz vor dessen Tod besorgt hatte. Da das Album seinem verstorbenen Großvater gewidmet ist, dreht sich im Titelbild alles um diese Flasche. Wir haben das Bild Das blaue Thema getauft, denn Blau ist die Farbe der Stille und des Vertrauens. Die anderen Gegenstände im Bild – die Uhr, die erlöschende Kerze oder die verblühenden Schnittblumen etwa – stehen ebenfalls für die Vanitas-Themen Vergänglichkeit, Erinnerung und Stille.”

 


 


Zweites Motiv: Das sogennante musische Thema

Trixie: „Bei seinen Tracks ist es Douglas wichtig, dass der Hörer immer wieder neue Elemente entdecken kann. Diese Detailverliebtheit wollten wir auch im Artwork wiedergeben. Unser Konzept sah sechs verschiedene Arrangements vor, die jeweils bestimmte Ereignissse, aber auch die verschiedene Nuancen der Persönlichkeit Douglas Greeds repräsentieren sollten. Die Gegenstände in den Bildern besitzen nicht alle eine konkrete Symbolik. Entscheidend ist der Gesamteindruck. Dieses Foto haben wir Das sogenannte musische Thema genannt. Es geht um die Passion für die feinen Dinge des Lebens, die durch Musik, Reisen und gutes Essen und Trinken zum Ausdruck kommt.”

 


 


Drittes Motiv: Weg der Steine

Trixie: „Mit diesem Bild verbinde ich Assoziationen wie: „Seinen Weg erkennen”, „den Horizont im Auge behalten”, oder „der Weg ist das Ziel”. Das Fernglas und die Bücher gehörten Douglas’ verstorbenem Großvater, die Steine stammen von Reisen in verschiedene Länder.”

René: „Beim Aufbau der Stillleben im Studio war schon ein wenig Nervosität spürbar. Trixie kümmerte sich um den Aufbau der Tischszenen, hier und da änderte ich noch etwas oder es wurden Kleinigkeiten herausgenommen, beziehungsweise hinzugefügt, um das optische Gleichgewicht herzustellen. Nachdem die ersten Fotos im Kasten waren, konnten wir sehen, dass das Ergebnis der ursprünglichen Vorstellung von Douglas auch tatsächlich nahe kam.”

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