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Mandarinenträume – Electronic Escapes From The Deutsche Demokratische Republik 1981-1989

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Allem enthoben entschwebt ein Raumschiff der Erde, um das Weltall zu erkunden. Synthesizer-Arpeggios und Power-E-Drums dienen ihm als Treibstoff. „Cassiopeia“ heißt der Track von Pond, dem aus Wolfgang Fuchs und Harald Wittkowski bestehenden Duo aus Berlin-Prenzlauer Berg, DDR. Groove-Redakteur Florian Sievers entdeckte das Pond-Album Planetenwind einst als Deko im Regal eines schwedischen Mainstream-Möbelhändlers. Die Compilation Mandarinenträume ist nun das Ergebnis all der Liebhaber-Aktionen, die Sievers seit der Entdeckung dieses Albums aus dem DDR-Jahr 1984 unternommen hat: Nach Flohmarkt-Besuchen, Gesprächen mit Musikern und dem Hören vieler Musikstücke präsentiert Permanent Vacation die erste Sammlung mit kosmischer Musik aus dem letzten Jahrzehnt der DDR. Die Stücke von im Westen und unter Jüngeren vermutlich eher unbekannten Künstlern wie Wolfgang Paulke, Julius Krebs oder Key gilt es tatsächlich zu entdecken. Denn auch wenn im Osten meist dieselben Synthesizer zum Einsatz kamen wie im Westen und auch in der DDR Maschinen-Jams stattfanden, gilt: Diese Musik klingt anders. Wohl, weil die Vorgeschichte so ganz anders verlaufen war. So direkt wie bei Tangerine Dream, Ash Ra Temple oder Vangelis ist eben dieser ganze Vorlauf – die Beatniks, die Hippies, die aus fernöstlichen Religionen und Lebenspraktiken importierten Innerlichkeiten – nicht da. Stattdessen versprühen diese kosmischen Jams einen Sinn für theatralen Spannungsaufbau. Wolfgang Paulkes „Zeitmaschine“ etwa darf nie mehr verloren gehen.

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