Das Album Dring veranlasst Nicolas Sfintescu und Ezéchiel Pailhès zum Neu-Lancieren ihrer Corporate Identity. Nôze sind jetzt eine richtige Band, und das bedeutet: Der Strohhut kehrt auf einmal in seine historisch korrekte Umgebung zurück. Drolliger Humor hat ihre House-Hymnen immer charakterisiert. Doch kommt mit Gitarre, Klarinette und Saxofon, mit Posaune und Schlagzeug nun zu häufig eine abgestandene Salon-Betulichkeit auf. Drei Stücke verbleiben hier noch, in denen Nôze den so liebgewonnenen Leerstellen-Drive performen, vor allem das – gut betitlete – „Concrete“ mit seinem Synthesizer-Bass zeigt Nôze als Agenten des Spannungsaufbaus. Daneben indes gibt es auf Dring ein Zuviel an Folkloremischmasch, da stehen Balkanbläser unvermittelt neben verschmitzten Ska-Songs. So verströmt Dring das Aroma einer Nummernrevue für ein erwachsenes, dem „guten Geschmack“ huldigendes Publikum. Es bleibt abzuwarten, was das neu gebildete Nôze-Sextett live daraus macht.
NÔZE Dring (Get Physical)
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