Ist die Moderne unsere Antike? Was für eine Zeit wäre dann die Gegenwart? Das Mittelalter? Minimaltechno kann als eins der bislang letzten großen und darüber hinaus erfolgreichsten modernistischen Projekte der elektronischen Musik verstanden werden, im Sinne innovativer technologischer Rationalisierung und medienspezifischer Reduktion aufs Wesentliche. Aber nachdem diese Ästhetik seit einigen Jahren durch Revitalisierungen von spirituelleren, auch irrationalen Formen wie Disco und neuer Detroit-Romantik in den Hintergrund getreten ist, wie verhalten sich dann deren Protagonisten? Magdalena Chojnacka ist im Nachtleben der nuller Jahren weltweit geradezu übermenschlich präsent gewesen. Sie hat wenig Eigenes veröffentlicht, was zumindest hoffen lässt, dass sie ab und zu auch geschlafen hat. Ähnlich wie etwa bei Mathew Jonson erscheint ihre Debüt-LP nun in der Ära des Postminimal. Es verdichten sich die Anzeichen, dass die rastlosen Seelen der großen Minimalisten aktuell wandern und ihre Alben mit einer Synthie-Orgel-Mystik anreichern, deren verfinsterte Litanei auf die Dauer dann doch nicht beeindrucken kann. Weil Minimals radikale Immanenz eben auch dazu da war, zu zeigen, dass kein Track ein Ornat benötigt, um zu sein, und das was ist, zu feiern. Magda geht hinter dieses Wissen jetzt zurück – und enttäuscht.
MAGDA From The Fallen Page (M_nus)
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