Mouse On Mars auf Mike Pattons Radikal-Avantgarde-Rock-Label Ipecac: Bei der Ankündigung erwartet man schon ein gewaltiges Sound-Gewitter, einen weiteren Winkelzug in Richtung Radikalität im Ying-Yang-Karriereverlauf von Jan St. Werner und Andi Thoma, nachdem Radical Connector vergleichsweise eingängig geraten war. Doch schwingt das Pendel nicht ganz so weit in Richtung Strukturenauflösung wie bei Idiology. Varcharz ist vor allem ein extrem verdichteter, fordernder Brocken, in dem nur gelegentlich Platz für leichtere Elemente gelassen wird – die zwei beschwingten Opener und die Disco-Elemente gegen Ende auf „Ratphase“. Aber selbst in den verwirrendsten Momenten, in denen die Beats und die komischen Sounds nur so übereinander herfallen, rockt Varcharz wie nichts anderes. Von all ihren Studio-Alben kommt Varcharz ihren unvergleichlichen Live-Konzerten – von denen keines dem anderen gleicht – am nächsten. Varcharz klingt wie ultrakonzentriert improvisiert. Und endet entsprechend in einem 11-minütigen Freeform-Freakout, der über 13 Trackmarkierungen gezogen wird und die Random-Taste zur Wild Card macht.
MOUSE ON MARS Varcharz (Ipepac Recordings/Sonig)
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