Monolake gibt es inzwischen seit zehn Jahren. Nachdem Gerhard Behles sich verstärkt der Musiksoftwarefirma Ableton widmete, machte Robert Henke, ebenfalls bei Ableton beteiligt, bekanntlich allein (bzw. mit wechselnden Gastproduzenten, diesmal Thorsten Pröfrock) weiter. Jeder Sound auf „Polygon_Cities“ scheint wieder sorgfältigst begutachtet und ausgesucht worden zu sein. Die technoiden (bis breakbeatigen) Rhythmen oszillieren wieder zwischen Präzision und Leichtfüßigkeit. Aus einer relativ starren ästhetischen Vision, einem trotz aller Abstraktion eben durchaus wiedererkennbaren Monolake-Charakter, diesem speziellen Raum zwischen akademischem Dub und clubbiger Elektroakustik, wird in endlosen Metamorphosen und Permutationen etwas Lebendiges und furchtbar Bewegliches geschält. Das dürfte nicht zuletzt mit Humor zu tun haben. Keinem offensichtlichen, schließlich evoziert die Musik zunächst vor allem Attribute wie distanziert, technisch ausgefeilt, kühl, dystopisch bzw. auch: romantisch. Aber je genauer man hinhört, je bewusster die gefährliche Weite der Optionslandschaft des Editierens und Komponierens wird, in die Monolake patente Pfade setzt, um so deutlicher wird auch diese aberwitzige Konsequenz, die einiges an Euphorie abstrahlt.
MONOLAKE Polygon_Cities (Imbalance Computer Music)
- Advertisement -
- Advertisement -
In diesem Text
Weiterlesen