Zugegeben, das Wannabe-Genre „Future R&B“ ist vielleicht nicht der beste Begriff, um unter ihm eine Vielzahl an Platten zu subsumieren. Dennoch ist der Trend von Soul-infizierter Synthie-Musik, die sich Mitteln von TripHop über Neunziger-Pop bis hin zu Dubstep bedient, mehr als auffällig.
Das breite US-amerikanische Publikum wusste mit elektronischer Musik lange nur wenig anzufangen. Dank Skrillex kann man zu elektronischer Musik abrocken wie zu Marilyn Manson, dank Skrillex kann die Konzertindustrie elektronische Musik als Stadionevent mit Feuerwerk vermarkten.
Was Peder Mannerfelt und Malcolm Pardon hier aus ihrem (analogen) Maschinenpark und einem 26-köpfigen Orchester cutten, zeugt von den Spannungen, den Gut-Böse-Unterscheidungen und überhaupt solcher genormter Eindeutigkeiten, wie wir sie aus dem Hollywood-Kino kennen.
Rework gehörten zur Electroclash-Generation, mit ihrem Interesse an Minimal-House und französischen Chansons setzten sie sich aber deutlich von den anderen Acts ab. Rework klingen nicht punkig, schroff und schrill wie Vitalic, Fischerspooner oder Miss Kittin & The Hacker.
Ein alter Ninja ist zurück. Sechs Jahre nach seinem letzten Longplay-Lebenszeichen. Ob sich Andrew Carthy dabei selbst als „Freundliches Bakterium“ begreift, wäre wohl ziemlich weit hergeholt. Vielmehr könnte es sich um Acid und Electro handeln, die netten Tuberkel aus der Kreidezeit der elektronischen Musik, die diese zwölf Tracks durchziehen.
Viel kann man dem Spanier Psyk nicht vorwerfen. Nach zwei EPs für Luke Slaters Imprint ist sein Debüt Time Foundation erst das zweite Album von Mote Evolver und strotzt mit seinen zehn Tracks nur so vor Peaktime-Energie.
Vegard Wolf Dyvik und Carl Christian Steenstrup sind bisher mit einigen Solo-EPs auf unterschiedlichen Labels, unter anderem auch auf Connaisseur, in Erscheinung getreten. Letzteres haben sie für den Release ihres Debütalbums auserkoren.
Nachdem Miles Whittaker und Andy Stott bereits mit fantastischen Soloalben für Furore gesorgt haben, folgt nun mit Drop The Vowels der erste Longplayer unter ihrem Pseudonym Millie & Andrea.
Zwanzig Jahre gibt es Kreidler inzwischen. Seit ihrem „Comeback“-Album Mosaic 2014 von 2009 haben sie wieder in regelmäßigen Abständen Platten veröffentlicht. Und nebenbei verschiedene mehr oder minder direkte Aneignungen des Krautrock-Erbes erprobt.
Matt Karmil hätte nie gedacht, dass sich jemand mal für seine Musik interessieren würde. Abseits von Konventionen hat er sein eigenes Ding durchgezogen, auf andere Meinungen verzichtet und doch viele beeinflusst.
Alle drei Jahre präsentiert Andy Butler einen neuen Entwurf seines Projekts Hercules & Love Affair. The Feast Of The Broken Heart ist Album Nummer drei und damit die dritte Inkarnation seiner House-Revue.
Douglas Greed ist ein Produzent, der in Grenzbereichen zwischen Song und Track changiert und dabei seine Leidenschaft für die dunkleren Momente der Popmusik auslotet.
Es ist ja nicht so, als wäre das Trio Fujiya & Miyagi dafür bekannt, auf jedem neuen Album einen neuen Sound zu präsentieren. Seit jeher sind es eher die Nuancen, die die Jungs aus Brighton ausmachen.
Nach zwei Maxis für ESP Institute stellt Lovefingers den in Amsterdam beheimateten Producer Marco Sterk alias Young Marco nun mit seinem Debütalbum ins Schaufenster seines eklektischen Qualitäts-Labels.
Nach dem Albumerstling Slow Dancing In A Burning Room führt Aitor Etxebarria mit We Walked Home Together seine Tanzromanze nun endlich mit nach Hause und hinterlässt dabei ein Album, das nicht weniger erstaunt als sein Vorgänger.