Manbait beinhaltet Regis-Remixes und Unveröffentlichtes aus den letzten fünf Jahren. Das Ausgangsmaterial ist ansehnlich, von Raime über Dalhous, Vatican Shadow zu Tropic of Cancer oder dem Teenager-Crush von Regis, der Synthpunkband Family Sex.
Der DJ als Erzähler, der mit Hilfe der Plattennadel Erzählungen ineinander verwebt, das trifft in gewissem Maße auch auf den Produzenten und Live Act Lorenz Brunner (alias Recondite) zu.
Faszinierend an Simoncinos Vintage-Soundentwurf ist, dass seine Tracks immer gleichzeitig planvoll und intuitiv wirken. Davon machen die zwölf neuen Tracks keine Ausnahme: Grooves wie von alten Trax-Platten, aber Simoncino verschiebt den Fokus von der dennoch sehr präsent bleibenden rhythmischen Ebene oft auf die harmonischen Progressionen der Synthesizer.
Auf seinem Debutalbum lockert Stojan den Kontakt zur Konsistenz-Maschine Dancefloor, der äußerst entspannte Tech-House lädt jetzt eher zum Herumschlendern als zum Tanzen ein. Die Taktzeiten sagen zwar House, aber die Stimmung und das Spannungsniveau lässt an TripHop, an Massive Attack oder The Weeknd denken.
Der italienische Produzent Dario Tronchin, der seit fünf Jahren kontinuierlich sein Soloprojekt Chevel vorantreibt und verfeinert, macht das auf seinem Album-Einstand für Stroboscopic Artefacts mustergültig vor. Seine Rhythmen vermeiden – unter anderem dank reichlich hakeliger Synkopen – wohlfeile Clubroutinen, die Klänge sind diskret und unverbraucht, ohne gesucht zu wirken.
Genauso gegensätzlich wie Holters Musik, die zugleich Kammermusik und cineastischer Breitwand-Pop sein kann, sind die Emotionen, die Musik und Text auf "Have You In My Wilderness" transportieren und einen vielleicht etwas ratlos, aber glücklich zurücklassen.
Der effektive, von Vince Cooler produzierte Electrosound klingt stereotyp. Die Songs sind gelungen, aber keine Gassenhauer. Thematisch, sprachlich und stimmlich ist Peaches nach wie vor unangreifbar. Wieder erzählt sie haarklein, was für sie toller Sex ausmacht und ist dabei immer geistreich und witzig.
Obsidian beginnt erstmal klassisch mit einem Intro und hier wird schon schnell klar – die Idee des Albums beruht auf einem Ineinandergreifen verschiedener Themen und klanglicher Stile, anstatt nur ein reines Dancefloor-Album zu sein.
„Pina“ erinnert an den Anfang der Pan-Pot-Tage um 2005 rum. Es regierte ein von Fieps-Delays und Zuckerwatte geprägte Trippigkeit. Pan-Pot gingen durch die Decke. Ihr Sound wurde größer. Die Schulung auf den größten Festivals der elektronischen Musik machte sich hörbar. The Other klammert diese Produktionen auf einem Album.
Waren Airs Songs schon immer reich an Referenzen, die von 70er Pop, über obskure Film-Scores bis zu Synthie-Barock reichten, erweitert Godin dieses ohnehin schon äußerst farbenfrohe Universum nun noch um eine klassische Komponente: Bach, vor allem in der Interpretation von Glenn Gould, hat es Godin angetan.
Auch auf seinem dritten Album rockt das US-Trio Battles gänzlich unmetaphorisch, was vermutlich stark dem Ex-Helmet-Drummer John Stanier geschuldet ist, für den Verspieltheit und der sanfte Anschlag nach wie vor tabu sind
Im Frühjahr veröffentlichte das Producer-Duo Bob Moses mit All In All eine Zusammenfassung seiner gesuchten drei EPs, jetzt erscheint mit Days Gone By das eigentliche Debütalbum der Kanadier Tom Howie und Jimmy Vallance, ebenfalls auf Domino.
Ein schlüssiges Konzept findet man auf Resurrection nicht, aber durchaus einige starke Tracks. Das überraschend heterogene Album beginnt mit zwei schwer genießbaren, vor Emo-Kitsch triefenden, Indie-lastigen Songs. Dann schlägt er den Bogen über Larry-Heard- und Prince-Hommagen zu einer Reihe starker House-Stücke, die mit ihren statischen, monotonen Grooves eine subtile, psychedelische Atmosphäre erzeugen. Die daran anschließenden, technoiden Stücke sind eher eindimensional und richtungslos, genauso wie die letzten beiden, discoiden Nummern.
Dass der Produzent Joe McBride alias Synkro jetzt – nachdem er in seinem Akkord-Projekt gemeinsam mit Indigo für harsch-metallische Klangpunktierungen gesorgt hat – auf seinem Debütalbum vorwiegend sanfte, flächige Synthesizer-Muster zu Gehör bringt, liegt unter anderem an den Gerätschaften, die bei ihm zum Einsatz kommen: ein Roland Juno-6 und ein SH-101 vom selben japanischen Hersteller.
Wald bewegt sich nun zusehends in Richtung des Abstrakten und das steht ihm äußerst gut — die Reduktion schafft Fokus und erzeugt einen fast hypnotischen Sog, der die eigenwillige Faszination des entlegenen Orts im Sound rekonstruiert.