Wild Beasts leisten sich den Luxus, für ihren zarten Pop gleich zwei Sänger mit außerordentlichen Stimmen aufzubieten, einen Falsettzauberer und einen Schleifpapier-Schmeichler, deren Gesang sich auf einigen Songs im Duett umgarnt. Abgesehen von dieser Besonderheit musiziert die vierköpfige Band aus Nordengland im Prinzip in klassischer Formation – sie klingt dabei allerdings wie das genaue Gegenteil des nicht enden wollenden Hype-der-Stunde-Exports aus UK, an den man sich in den vergangenen Jahren gewöhnt hat. Auf <i>Smother</i> wird diese insulare Stellung weiter ausgebaut, der Klang zunehmend verfeinert. Das dritte Album der Wild Beasts ist voll intimer, zurückhaltend instrumentierter Songs, die einen niemals anspringen wollen, denen man viel eher hinterherschleichen muss wie einem Geheimnis. Die Rhythmen sind manchmal kaum betont, von Beats gar nicht zu reden. Mit ihrem Pathos und mitunter barocken Anwandlungen in den Arrangements wirkt die Band wie aus der Zeit gefallen. Eigenständig im besten Sinne also, rätselhaft, romantisch.