Akua Marcelle Adaeze Grant hat das Zeug zu einer Martha Walsh des Deephouse. In Sachen Präsenz und Schmetterpotenzial würde sie der Hälfte der Two Tons O’ Fun kaum nachstehen. Aber Grant stellt ihr beeindruckendes Stimmvolumen lieber unter den Scheffel von angeschrägten Hi-Hats und stoischen Kicks und verwendet pro Track meist nur einen knappen Stimmloop. Das ergibt zusammengenommen House der unaufgeregten, beharrlichen Sorte, in getragenem Tempo stets über eine kleine Ewigkeit gestreckt. Stücke von Lady Blacktronika brauchen vor allem eines: Zeit. Ansonsten reicht der kalifornischen Produzentin im Grunde eine rhythmische Figur im Zusammenspiel mit einer Harmonie, um daraus acht- bis zwölfminütige Meditationsübungen zu stricken. Die Spannung auf ihrem ersten Album <i>Future Blues</i> – als Genrebehauptung wirkt der title doch ein wenig hoch gegriffen – wird gehalten, indem zentral zwei Ausreißer platziert sind. Zum einen die Kontaktanzeige „Desperately Seeking Theo“, das kryptischste Stück der Sammlung, das von Grants Heimat in Kalifornien eine heiße Leitung nach Detroit legt. Und zum anderen „Gender Bias“, das Sambatrommeln antäuscht, Synthie-Tonleitern durch den Raum flirren lässt und ein Rapsample durch den Stimmhäcksler dreht. Deephouse mit V-Effekt.