Wer Seven Davis Jr live sieht, verfällt ihm schnell. Sein House groovt rau und er singt mit einem anziehenden Soul, wie es so vor ihm nur Peven Everett im Clubkontext tat. Nach diversen Veröffentlichungen auf kleinen Labels erscheint nun sein Debütalbum Universes bei Ninja Tune. Dem wurde schon vor der Fertigstellung das Etikett „Futuristic“ aufgeklebt. Leider werden die Vorschusslorbeeren nur partiell erfüllt. Alles klingt irgendwie beliebig und atmosphärisch auf Albumlänge nicht dicht. Musikalisch lässt sich Universes am äußersten Rand von House der Chicagoer Prägung ansiedeln. In direkter Nachbarschaft zum P-Funk, Prince und D’Angelo. Auch Drum’n’Bass hat seine Spuren hinterlassen. Mit dem Briten Kutmah hat der US-Amerikaner „Afterlife“, den magischsten Songs des Albums, produziert. Seven Davis Jr klingt hier wie die Reinkarnation des jungen Roots Manuva und das einprägsame Sample aus dem Stück „Allerheiligen“ der Kölner Instrumental-Postpunk-Synthpop-Band Die Partei zieht einen schnell in seinen Bann. Auch der elektrisierende Neo-Funk-Verführer „No Worries“ ist singulär fantastisch. Im Albumverbund geht die Klasse dieser Ausnahmen aber wegen mittelmäßiger Nachbarschaft etwas unter.
Stream: Seven Davis Jr feat. Julio Bashmore – Good Vibes