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GREEN VELVET & CARL CRAIG Unity (Relief)

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Man staunte, als Ende März ohne Ankündigung ein Kollaborationsalbum von Green Velvet und Carl Craig aufschlug. Unity besteht aus sechs ziemlich gradlinigen, unspektakulären Clubtracks, und einem Intro, in dem sich die beiden als „two captains from two worlds“ bezeichnen. Das sind sie: Green Velvet steht für Chicago House, Carl Craig für Detroit Techno. Mit Hits wie „The Preacher Man“ oder „Flash“ und seinem grünen Irokesenschnitt übertrug Green Velvet die Botschaft des Chicago Sounds in ein punkiges Pop-Konzept voller Wut und Humor. Green Velvets Hochzeit ist lange vorbei, Carl Craig ist bis heute präsent und einflussreich. Zweifellos produzierte Craig den umfassendsten, facettenreichsten Entwurf des Detroit-Sounds, den er mit zahllosen Kollaborationen und Remixen immer neu verortete. Vor diesem Hintergrund hätte man erwartet, dass Craig die Führung übernimmt und Green Velvets Vocals so toll eingesetzt werden wie die Stimmen in zahllosen, stilbildenden Carl-Craig-Remixen. Es ist aber umgekehrt: Die Stücke (besonders das Drumming und die Basslines) klingen wie der unspezifische, glatte Chicago-Sound, den man in der letzten Zeit von Green Velvet gehört hat. Craig scheint ein paar Hooklines und Flächen beigesteuert zu haben. So bleibt die Chemie der beiden verhalten. Eher wirkt es, als wollten sie dem EDM-Halligalli einen spektakulären Festival-Act entgegensetzen. Als einziger Track lässt „Murder Of The Innocent“ das Potential der Begegnung erahnen: dort entsteht eine Reibung zwischen Craigs apollinischen Riffs und Green Velvets dionysischen Grooves.

 


Stream: Green Velvet & Carl Craig – Unity

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