Um eins gleich vorweg zu sagen: Ich benepope keinen Plattenverkäufer, Marketingmann/-frau oder Radiopromoter um die Zeit, die sie zur Genre-Einteilung dieses Albums brauchen werden. Die zwölf Stücke des Belgiers Vito de Luca erlauben ganz unterschiedliche Interpretationen, und auch das Cover hilft nicht wirklich weiter. Ist dies vielleicht doch eine Compilation des Eurovision-Songcontests? Wie kommen Glamrock, Country, Funk, Discopop und Ambient in ein Album, das von We Can’t Fly im wahrsten Sinn des Wortes überflügelt wird? Produzent Bertrand Burgalat und Aufnahmeorte wie Toulouse, Paris, London und Los Angeles mögen ihren Teil zur Zerstückelung beigetragen haben, und man selbst ertappt sich dabei, eher peinliche Begriffe wie „Potpourri“ als Definition der Schnittmenge einwerfen zu wollen. Alben von DJs und Produzenten, die durch ihre Remixe bekannt wurden, haben ja immer etwas von einer Piraten-Schatzkarte, die mit Fluch oder Segen behaftet sein kann. Dabei sind Gesangsnummern wie „Without Lies“ und „We Fall Over“ für sich genommen bemerkenswert schön, wären davor und danach nicht Schmachtfetzen wie „The Point Of No Return“ oder „Good Rpopdance“, bei denen die eigene Geduld auf eine holprige Teststrecke geführt wird. Da kann man nur eine große Portion Neugierde einfordern.