Auf seine Art ist er verdammt eigen, dieser Spop Le Rock. Der Langspieler, der jetzt über Shitkatapult die Welt erreicht, strotzt vor schmutziger Produktion, dreckigem Humor und wirft elf Technotracks in die Welt, die eigentlich vor allem eins sind: Rock’n’Roll. Sicher, Gitarren und Techno markieren eine Mischung, die einem auf dem Papier nicht unbedingt einleuchten mag. Doch gerade auf Shitkatapult hat man ja immer wieder gezeigt, dass man diese Konstellation zusammenzudenken in der Lage ist, ohne sich auf elektronischer Seite in den gängigen Powerdisco-Klischees zu verlieren. Wenn dann auf einigen Songs auch Spop Le Rocks Stimme zum Einsatz kommt, entsteht ein besonderes Moment rockiger Selbstgenügsamkeit, das zwischen Wehmut und der Gewissheit über die eigene Coolness ein Gefühl befördert, das man aus dem Club so eigentlich nicht kennt. Allerdings wollen auch die Tracks ohne Gesang der Struktur nach viel lieber Songs sein. In diesem Dazwischen entwickelt sich zusehends eine autarke Ästhetik, die sich ganz und gar nicht innerhalb der eher experimentellen Dancepop-Avantgarde dieser Tag verortet wissen will, sondern in ihrer <i>Roughness</i> und Durchdachtheit immer auch funktional sein darf. Schließlich lässt sich auch komplexer Techno machen, ohne dass man dem Raver gleich einen Stock zwischen die Beine werfen muss. Die Electrosynthies, die schwebenden Melodien, die groß angelegten Flächen, das ist einfach der perfekte Soundtrack für große Rockfestivals voller Tabak-Gratisproben und Dosenbier.