Als Christian Löffler Mitte 2012 mit seinem Album A Forest debütierte, ackerte er damit kartographiertes Gebiet ab. Dem aus der deutschen Romantik bestens bekannte Topos des Waldes als Sehnsuchtsort hatten sich unter anderem Pantha du Prince und Trentemøller musikalisch genähert, der eine mit Anspruch, der andere mit Pop-Appeal. Eine eigene Stimme konnte Löffler etablieren, indem er sich aber zwischen diese beiden Stühle setzte: mit dem Songformat liebäugelnde Tracks peppte er durch atmosphärische Field Recordings auf.
Die Mini-LP Young Alaska führt den Greifswalder, der sich für A Forest noch in die meeresnahe Waldeinsamkeit Usedoms zurückgezogen hatte, in das „Land, in dessen Richtung das Meer strömt“, wie der aleutische Name Alaxsxag übersetzt lautet. Ein zielgerichtetes Strömen durchzieht auch die acht Tracks. Die basieren auf lockeren Strukturen, deren dynamische Architektur Löffler mit stilsicherem Sounddesign dicht auskleidet. Wo das Blätterrauschen aufhört und die Chords anfangen, ist kaum auszumachen. Fragt sich fast: Ist das noch Tanzmusik oder schon beatorientierte Elektroakustik? So oder so: Kaum etwas geht so nahe wie das Fernweh, welches Young Alaska ausströmt.
Stream: Christian Löffler – Veiled Grey