2009 entrümpelte Jeroen Liebregts sein Studio. Nicht dem verkratzten Laminat oder verräucherten Vorhängen, sondern der Technik ging es an den Kragen. Seitdem umgibt sich der Niederländer vorrangig mit analoger Hardware, welche er vereinzelt selbst gebastelt hat. Die technische Umrüstung begründete sich mit dem Wunsch nach kreativer Neuorientierung. Das nun vorliegende Resultat, Crux, ist Liebregts’ erstes Soloalbum als Radial: Beim 2008 auf Planet Rhythm erschienenen Deleted Scenes legte noch Laurens van der Starre mit Hand an. Auf zwei vorab erschienen EPs, „Caveman“ und „Linea Recta“, übte sich Liebregts in hypnotischem Techno. Auf Crux zeigt er sich etwas vielseitiger und schmeißt Acid- und Tech-House-Elemente in den Mix. Ein Drive will sich aber weder in den einzelnen Tracks noch über die Länge des Albums entwickeln. Müde Kicks, dumpfe Acid-Klänge und vereinzelte, kuriose Spielereien tragen wenig zu Atmosphäre oder Spannungsbogen bei. Lediglich „Tipsy“ und das abschließende „Equation“ trauen sich rhythmische Experimente. Ein unscheinbarer, kraftloser Showcase von Liebregts neugefundenen Ausdrucksmöglichkeiten.
Stream: Radial – Crux (Previews)