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HTRK Psychic 9-5 Club (Ghostly International)

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Die größte Fehlannahme des neuen Jarmusch-Films ist, dass ein kunstsinniger Vampir so alt wie die Menschheit heute abgehalfterten Post-Blues-Rock fabrizieren würde. Wach auf Jim, die gruftige Dub-Electronica von HTRK (sprich: Hate Rock) ist der wahre Soundtrack des mondän-geschmackvollen Nosferatus im 21. Jahrhundert. Seine Hauptfigur hat sich aufgegeben, HTRK jedoch sind neu geboren: Nach dem Tod ihres dritten Bandmitglieds rauften sich die Australier 2010 traumatisiert zusammen, vollendeten ihr Album Work (Work, Work) und fielen in ein Loch der Orientierungslosigkeit, aus dem sie nun als Duo mit frischem Blut zurückkehren. HTRK sind eh eine Band, die sich mit jeder Platte ein klein wenig neu definiert hat: Auf Marry Me Tonight (2009) fanden sie die richtigen Songformate für ihren minimalistischen Noise-Rock, auf Work erstarrten die Gitarren in eisigem elektronischem Echo, nun sind sie verschwunden. Psychic 9-5 Club ist knapp, klar und sogar fluffig für HTRK-Verhältnisse, Jonnine Standishs Stimme immer noch müde, aber voller Licht und nicht mehr so rabenschwarz – file under Malaria! featuring Peaking Lights. Diese subtilen Umschwünge machen HTRK so viel besser als etwa Tropic Of Cancer, die auch große kalte Hymnen auf die Monotonie singen, aber gegenüber den Untoten von HTRK ziemlich leblos dastehen.

 

 

Stream: HTRKBlue Sunshine

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