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Catholic

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Was die Macro-Macher da in einem New Yorker Keller für ihre Prototypes-Reihe ausgegraben haben, ist der Stoff, aus dem die feuchten Träume aller Disco-Plattenhamster gemacht sind: ein verschollenes Album von Patrick Cowley, gemeinhin als Erfinder des Hi-NRG-Sounds bekannt und eins der ersten Apops-Opfer, sowie Jorge Socarras, der es mit seiner Band Indoor Life in den achtziger Jahren zu Szeneberühmtheit brachte. Was das Album abgesehen von dem Geschichtsstunde-Aspekt, Musik dreißig Jahre nach ihrer Entstehung erstmals hören zu können, zusätzlich interessant macht: Die Produktion lag noch vor Cowleys Erfolg in den späten siebziger Jahren. Sein Ruhm als „I Feel Love“-Megamixer und Produzent für Sylvesters große Hits kam ihm sozusagen in die Quere. Was Cowley mit seinen Synthesizern und Socarras am Mikrofon zusammenschraubte, klang für sein Label Megatone zu gewagt. Die hochtourige und äußerst aufgeräumte Ästhetik von Cowleys „Menergy“-Sound ist auf Catholic denkbar weit weg. Das in San Francisco produzierte Album klingt eher wie eine Vorwegnahme all dessen, was ein paar Jahre später in New York unter dem Begriff Postpunk virulent werden sollte: schleppender und scheppernder New Wave, schiefe, knorrige Stücke, die manchmal wie ein die fehlende Verbindung zwischen Disco und Suicpope wirken. Damit ist Catholic eine kleine Sensation – und zwar nicht nur für Plattenhamster.

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