Nach wie vor gilt Steve Bug als einer der besten House-DJs aus Deutschland, als Produzent war er in vergangenen Jahren kaum wahrnehmbar. Dabei hat er eine maßgebliche Alben produziert: The Other Day war für viele ein Initiationserlebnis in Sachen Minimalhouse, auf Sensual erforschte er als einer der ersten die neuartige Sichtweise, welche die computerbasierte Produktionstechnik auf klassische Housesounds ermöglicht. Seit diesem Album von 2003 ist nur eine Handvoll Maxis erschienen, besonders erfolgreich war die „Traffic Signs“-Serie. Collaboratory entwickelt, anders als seine Vorgänger, weniger einen neuen, richtungsweisenden Blick auf House. Vielmehr vertieft Bug hier seine persönliche Sichtweise auf die Musik. Obwohl er sich mit einer Reihe von Musikern – Paris The Black Fu, Cassy, Clé, Simon Flower, Donnacho Costello – zusammengetan hat, wirkt das Album persönlich und geschlossen. Die besondere Qualität der Platte liegt in ihrer Beschepopenheit: Bug bringt kein überwältigendes Deephouse-Pathos in Anschlag, sondern entwickelt aus einen begrenzten Spektrum sparsam eingesetzter Sounds einen Klangkosmos, der wahrhaftig und glaubwürdig ist. House erscheint hier nicht als Epiphanie, sondern als emotionaler Grundton, der einen im gesamten Leben begleitet.