Text: Thilo Schneider | zur Übersicht der 50 besten elektronischen Alben
Erstmals erschienen in Groove 145 (November/Dezember 2013)
Consumed war das dritte Album von Richie Hawtins Plastikman-Alias und stellte für den damals 28-Jährigen in vielerlei Hinsicht eine Zäsur dar. Die knatternden Drums der vorangegangenen zwei Plastikman-Alben sind darauf nicht mehr zu hören. Standen Sheet One und Musik bei all ihrer LSD-beeinflussten 303-Psychedelik immer noch mit mindestens einem Fuß im Club, richtete Hawtin auf Consumed den Blick ins Innere. Er reduzierte sein Instrumentarium radikal, entschleunigte das Tempo und setzte ganz auf eine dunkle, fast schon unheimliche Atmosphäre. Hawtin erwies sich als ein Meister der Reduktion: Viel mehr als eine sich ewig Zeit nehmende und bedacht eingesetzte Acidlinie, an Suspense-Soundtracks erinnernde Flächen sowie massive Hall- und Echo-Effekte sind darauf nicht zu hören, das Ergebnis klang jedoch wie nichts anderes davor und absolut verblüffend. Consumed war die erste Veröffentlichung auf Hawtins neuem Label M_nus und gleichzeitig der Anfang vom Ende seiner hochproduktiven Zeit als Produzent.
Stream: Plastikman – Consumed (Continuous Mix)