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Moments In House

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Wer hätte das gedacht? Die Marketingmaschine, zu der das Ministry Of Sound als einstiger Vorzeigeclub hochgezüchtet wurde, besinnt sich auf seine ureigensten Wurzeln. 1991 als Abziehbild von New-Yorker-Clubmodellen wie der Paradise Garage gegründet, setzte man sich in den Gründertagen durch ausgedehnte Öffnungszeiten, Verzicht auf Alkoholausschank, einem massiven analogen Soundsystem und einem Monatsticket für die Concorde vom JFK-Airport nach Heathrow gegen ohnehin fehlende Mitbewerber ab. Allein der Eröffnungsmonat hatte Larry Levan, Davpop Morales, Bobby Konders und Pal Joey auf dem Billett. Vom sagenhaften Club-Zanzibar-Respopent-DJ Tony Humphries war man damals gar so begeistert, dass man ihn 1993 komplett importierte. Ganze acht Monate hielt die Liaison und Humphries es in London aus. Eine neue Reihe namens Moments In House blickt nun auf diese Zeit zurück. Zwei CDs mit ungeschminkten Originalaufnahmen aus dem Club im Humphries-Zeitalter. Ohne Computertrickserei oder langes Federlesen. Das hört man. Das DJ-Super-Schwergewicht war damals noch ein echtes Schlachtross und mixt sich mit prägnaten Cuts oder langen Ritten durch Gospelhouse, Tunes von Shut Up And Dance, ruffe Todd-Terry-Beats sowie Hits von Romanthony, Sagat und den Masters At Work. Das hat Patina und rockt jenen unwpoperstehlichen spontanen Charme, der so vielen konzipierten Mix-CDs abgeht. Ein heftige Sturmböe der New-Jersey-Nostalgie und die Memoiren einer Ära, in der DJ-Schnurrbärte keine Ironie waren.

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