Seit den frühen Nullerjahren ist Moe Espinosa einer der zentralen Akteure der südkalifornischen Technoszene: Als Betreiber von Droid Recordings und Mitbegründer des Droid Behavior-Kollektivs gelang es ihm, seinen eigenen Sound unter dem Alias Drumcell zu etablieren und gleichzeitig weitere Künstler aus dem Großraum Los Angeles zu pushen. Nun veröffentlicht er sein Debütalbum auf dem Label von Chris Liebing. Das Intro „Mind“ lässt sich als programmatisch für das gesamte Werk beschreiben: Von Beginn an ist jegliche Melodie abwesend, die Tracks wirken in etwa so emotionsgeladen wie der Stahlbeton eines alten Warehouses, das erst durch die Party zum Leben erweckt wird. Drumprogramming, rohes Sounddesign, Rhythmus und Bassdrums stehen im Vordergrund der Musik. Schält sich doch einer dieser trockenen Grooves („Fragmenter“) aus dem Beatgerüst, so ist dieser ultrareduziert – das Gehör klammert sich an winzige Details, die Loops bestehen aus den grundlegendsten Elementen für den Floor – und nirgends ist Sleep Complex besser aufgehoben als dort.
Video: Drumcell – Disturbance