burger
burger

FELIX K Flowers Of Destruction (Hidden Hawaii)

- Advertisement -
- Advertisement -

Alles beginnt mit einem Oxymoron: Flowers Of Destruction, der Titel des Debüts von Felix K, erfreut sich zunächst an der Fusion von Anfang und Ende. Die Blüte als Symbol für neues Leben, für die Entstehung aller Dinge auf der einen, der Zerfall und die Möglichkeit der Auslöschung auf der anderen Seite. Und es bleibt nicht bei einer Paradoxie: Die 60 Minuten Spielzeit entpuppen sich als kühne Skelettierung eines Genres, das nicht gerade für seine Kopfhörer-Kompatibilität gefeiert wird: Drum’n’Bass. 170 BPM? Kein Problem. Die Schubladisierung hingegen schon. Die vierzehn durchnummerierten Stücke wollen Techno und Ambient als Zusatzschattierungen gar nicht leugnen, hoch konzeptionell könnte man denken, dabei haben einige „Tracks“ schon ein paar Jahre auf dem Buckel. Ein über die Zeit gepflegter Stream of Consciousness, gedrosselt im LP-Format? Alles ordnet sich diesem ominösen Ganzen unter, mit dem uns der Mitbetreiber des Labels Hidden Hawaii in eine Umgebung zieht, an dessen Ende die Selbstvergessenheit steht: Düstere Soundscapes – spannend, grau, wegschleppend – treffen wie Regenschauer auf Beton; Drones, Delays und Echos bringen ein dystopisches Dauerrauschen hervor, das mit seiner stoischen Aggressivität Gänsehaut provoziert. Als Quasi-Epilog wartet letztlich „Flowers Of Hope“ – got it? Das sagt alles. Der Drum’n’Bass-sozialisierte, aber zunehmend bei seinen Sets ins Technoide verfallende Berliner weiß eben um die gesunkene Bedeutung und innovationsarmen Entwicklungen „seines“ Genres. Sollen es doch andere erneuern, Felix K stellt einfach nur sein Debüt, diesen eklektischen Monolithen, bei Hard Wax in die Regale. 500 Mal. Das sollten wir doch hinbekommen.

 


Stream: Felix KFlowers Of Deconstruction (Preview)

In diesem Text

Weiterlesen

Features

Zehn Jahre Institut fuer Zukunft: „Wir hatten keinen Bock drauf, dass uns alte Leute sagen, wie wir Spaß haben sollen”

Groove+ Zum zehnten Geburtstag zeichnet das Team des IfZ ein ambivalentes Bild des Clubs – und blickt der Zukunft trotzdem optimistisch entgegen.

Der Club Macadam in Nantes: „DJs sollen bei uns am Können gemessen werden”

Groove+ Der französische Club zeigt, dass man für anständiges Feiern am Sonntag keineswegs zwingend nach Berlin fahren muss. Was ihn sonst ausmacht, lest ihr im Porträt.

Paranoid London: Mit praktisch nichts sehr viel erreichen

Groove+ Chicago-Sound, eine illustre Truppe von Sängern und turbulente Auftritte machen Paranoid London zu einem herausragenden britischen House-Act. Lest hier unser Porträt.