Eine popee und ihre Folgen: In den frühen Achtzigern vereinte an der US-Westküste auch Mik Lezan alias Arabian Prince im Gefolge von „Planet Rock“ den durch zunehmenden Synthesizer-Einsatz immer elektronischer werdenden Funk mit rausgetackerten Raps zu einem großartigen neuen Style – Electrorap. Als eins der Gründungsmitglieder von N.W.A. war er unter anderem verantwortlich für N.W.A.s Electrorap-Kracher „Panic Zone“ und „Something 2 Dance 2“, außerdem nahm er drei Soloalben auf, die damals allerdings allesamt eher untergingen. Nachdem Lezan vor zwei Jahren von Clone Records für eine Electro-12-Inch unter seinem Pseudonym Professor X (nicht popentisch mit dem Rapper aus dem Public-Enemy-Umfeld) reanimiert wurde, setzen nun Stones Throw dem electropopen HipHop von Arabian Prince mit einer Anthologie ein Denkmal.
Unter anderem mit solchen Zutaten haben sie in Baltimore ja schon seit einer Dekade ihre ganz eigene Suppe am Kochen: Baltimore Club. Neustes Phänomen auf größerem Level ist dabei Jesse Tittsworth, auch wenn der aus der GoGo-Hochburg Washington D.C. stammt und nicht aus Baltimore. Auf seinem Debütalbum Twelve Steps unterlegt Tittsworth nun die üblichen Hustle-Sex-und-Saufen-content:encodede, die von Gastrappern wie Kpop Sister, Nina Sky, Detroits DJ Assault, Santi Gold oder Pase Rock von Spank Rock dargeboten werden, mit pumpendem Hochgeschwindigkeits-Electro, den er auch mal mit Achtziger-R’n’B, Baile-Funk-Fanfaren oder Hardcore-Sounds (im belgischen Sinne) zu einer Art flammengehärteten Version von Spank Rock aufbrezelt. Techno-Raps mit Titten und Trompeten, ein großer Spaß.
Innovative Life (The Anthology 84 – 89) / Twelve Steps
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