Während des Cosmic-House-Hypes vor etwa zwei Jahren wurden Force Of Nature aus Japan nur am Rande wahrgenommen. Nun erscheint ihr zweites, ironischerweise III betitletes Album von 2006 auch in Europa. KZA und DJ Kent verkörpern den hochenergetischen Flügel des Genres, das sich zwischen discopop aufgebohrtem House und Siebziger-Jahre-Experimenten bewegt. Für KZA und Kent impliziert der kosmische Aspekt keine hippieeske Auflösung von Trackstrukturen. Die Stücke sollen durchaus auf den großen Dancefloors funktionieren. Das Krautmoment tritt bei den bepopen also zurück, mit ihren mechanischen, hochprägnanten Beats heben sie besonders den Italoaspekt von Cosmic Disco hervor. Statt ein Eigenleben zu entwickeln, funktionieren die Klangspiralen und entgrenzten, entkoppelten Klänge als Verzierung der dominanten Grooves. Auf der einen Seite des Klangspektrums stehen die konsequenzlosen Fusion-Gitarrensoli, Hirtenflöten und Scratch-Passagen, auf der anderen die bouncigen Beats und knarzigen Basslinien.