Der anhaltende Flirt zwischen traditionsbewusstem House US-amerikanischer Prägung und britischer Bassmusik geht in die nächste Runde. Bass Clef, der bisher auf Blank Tapes, seinem eigenen Label Magic + Dreams und mit einer Maxi auf Punch Drunk glänzte, geht für das Label von Peverelist aus Bristol nun den ganzen Weg. Dabei schuldet Reeling Skullways mehr den Vorvätern aus Chicago und Detroit, als dem Hardcore Continuum. Das Tempo ist durchweg moderat, die Rhythmik meist aufrecht und Titel wie „Hackney-Chicago-Jupiter“ sprechen Bände. Dabei spaziert Bass Clef völlig sorglos und kultiviert durch die neun Tracks des Albums. Reeling Skullways ist keine neugierige Versuchsanordnung, sondern wirkt wie der bewusste Akt eines Überzeugungstäters, der im Club und auf dem Kopfhörer seine Wirkung entfaltet. „Walworth Road Acid Trapdoor“ würde auch auf Smallville nicht wie ein Fremdkörper wirken. Damit ist das Erbe von Dubstep wohl endgültig im House angekommen – oder umgekehrt.
Video: Bass Clef – Ghost Kicks in the Spiral