Der junge Essener Manuel Kiparski präsentiert hier den Nachfolger zum 2009 erschienen Album 0201. Im zarten Alter von 16 begann er vor zehn Jahren zu produzieren. Nachdem er mit zwei Veröffentlichungen auf Delusions Of Grandeur auch dem Discobeat mehr Raum gegeben hatte, konzentriert er sich auf Swans Reflecting Elephants wieder auf seine ursprüngliche Mission: treibende, leicht dunkle Housemusik für den Dancefloor zu konzipieren. Das hatte sich schon abgezeichnet, unlängst ganz erfolgreich mit „About To Fall“. Swans Reflecting Elephants ist ein Dali-Gemäldevon 1937, in dem Dali die Doppeldeutigkeit aller Dinge beschreibt. In der Spiegelung des Wassers ähneln die Schwäne wirklich eher Phantasiegebilden oder gar Elefanten als sich selbst. Da kann man natürlich herrliche Parallelen zum Musikbusiness ziehen. Turs neues Album erscheint allerdings vielmehr als eine bunte Wundertüte, einem Füllhorn beispielsweise, neben seinen House-Exkursionen stehen immer wieder interessante Abwandlungen wie „Serenity“ oder das Unterwasserthema „Just Love“ mit Elina Monova. Sie gehören neben den Gesangspassagen von Langzeitpartner Mark Bell alias Blakkat zu den Highlights. Auf „High Needs Low” wird ein Peter-Gabriel-Sample eingeflochten, das ziemlich Eindruck hinterlässt. Trotzdem fragt man sich, warum Tur die Tanzbarkeit nicht gänzlich auf die Maxis verteilt und ein Album mit genau diesen Zwischenparts kreiert. Frei nach Dali.
Stream: Manuel Tur – Swans Reflecting Elephants (Preview)