Oh Mann, wie viele Kritiken zu diesem Album fangen wohl an mit dem Journalistenbaukastensatz: “Hier ist der Name Programm”? Aber, Sackzement, bei so einer Vorlage? Und es stimmt zudem, Echos widmet sich (auch!) dubbiger Electronica in Rhythm-&-Sound-Tradition, ohne deren Strukturen und Rauschexzesse epigonenhaft nachzubauen. Da waltet ein Einfluss, aber eben nur einer unter vielen, und natürlich steht über allem die Mutter aller Echomusik, jamaikanischer Dub-Reggae. Aber auch nur in mikroskopisch kleinen Spuren, die Assoziation “Rasta” fällt einem nie ein bei Shrubbn!! (anders als bei Rhythm & Sound, die es zunehmend darauf anlegt haben, „rootsig“ zu klingen). Ulli Bormans und Marco Haas koppeln ihre Echoleidenschaft eher an andere Lieben, an Industrial, experimentelle Elektronik und subtil an avantgardistischen Rock. Sympathisch, dass keines der Stücke länger als fünf Minuten ist, was dem Album Abwechslung und, bei aller Düsternis, auch Leichtigkeit, Beweglichkeit gibt, die Endlostracks nicht unbedingt zu Eigen ist. Am Ende also jenseits aller Phrasenschweinphrasen: Mutige Musik!
Stream: Shrubbn!! – Echos (Snippets)