burger
burger

Kunststoff

- Advertisement -
- Advertisement -

Move D’s „Kunststoff“ von 1995 ist einer der großen Alben-Klassiker der elektronischen Musik. Nachdem es mehr als ein Jahrzehnt lang vergriffen war, wird es nun von City Centre Offices wieder veröffentlicht. Dieses Album führte die elektronische Tanzmusik vom Dancefloor weg, ohne die Rhythmen aus dem Zentrum der Musik zu nehmen. Der modernistische Design-Sessel auf dem Cover weist humorvoll darauf hin, in welcher Position man diese Musik am besten hört, zugleich stellt er ein Formpopeal dar. Es ist trippige, bekiffte Musik, trotzdem zehren die roughen Tracks vom Geist von Chicago House. „Kunststoff“ entwickelt einen Entwurf der elektronischen Musik als nie endender, sich ständig ändernder Flow, in dem es keine Fixpunkte gibt, der niemals abbricht, der aber auch nie gleich bleibt. Tatsächlich gibt es immer wieder, auch mitten in den Tracks, Momente, die völlig unerwartet sind, die aber keinen Bruch erzeugen. Die Tracks auf „Kunststoff“ machen aus der elektronischen (Tanz-)Musik eine Lebensform, eine Weltsicht, die weit über die Clubkultur hinaus reicht: Sie drücken eine hippieartige Neugierde, ein Vertrauen in alles Lebendige aus. Abgesehen von zwei CDs auf Pete Namlooks Fax-Label hat Move D nie wieder alleine ein Album produziert: nicht nur deshalb ist „Kunststoff“ so unverzichtbar.

In diesem Text

Weiterlesen

Features

Zehn Jahre Institut fuer Zukunft: „Wir hatten keinen Bock drauf, dass uns alte Leute sagen, wie wir Spaß haben sollen”

Groove+ Zum zehnten Geburtstag zeichnet das Team des IfZ ein ambivalentes Bild des Clubs – und blickt der Zukunft trotzdem optimistisch entgegen.

Der Club Macadam in Nantes: „DJs sollen bei uns am Können gemessen werden”

Groove+ Der französische Club zeigt, dass man für anständiges Feiern am Sonntag keineswegs zwingend nach Berlin fahren muss. Was ihn sonst ausmacht, lest ihr im Porträt.

Paranoid London: Mit praktisch nichts sehr viel erreichen

Groove+ Chicago-Sound, eine illustre Truppe von Sängern und turbulente Auftritte machen Paranoid London zu einem herausragenden britischen House-Act. Lest hier unser Porträt.