Belgiens ältester Techno-Club Fuse hat einen neuen Veranstaltungsort getestet. Zur Feier des 29-jährigen Bestehens tanzten Raver:innen am vergangenen Wochenende in den Katakomben der Quadrilatères, unter den Gleisen des Bruxelles-Midi (Bahnhof Brüssel-Süd). Die Idee dafür kam vom Staatssekretär für Städtebau und dem Bürgermeister Brüssels. Es handelt sich dabei um eine Ausweich-Location, weil das Fuse an seinem festen Veranstaltungsort immer wieder mit Lärmbeschwerden konfrontiert ist.
Für die Geburtstagsparty des Nachtclubs haben die Betreiber eine einmalige Lizenz erhalten. Nun soll entschieden werden, ob sich dieser Ort als dauerhafter Veranstaltungsort eignet. „Das ist ein schöner Test, um zu zeigen, was wir hier ohne Lärmbelästigung machen können”, sagt Steven Van Belle künstlerischer Leiter des Fuse.
Das Gelände gehört der belgischen Eisenbahngesellschaft (SNCB). Sie hat bereits mehrfach nach einer neuen Nutzungsmöglichkeit für die seit über 20 Jahren leerstehende und insgesamt 22.000 Quadratmeter große Fläche gesucht. Falls die unterirdischen Räume tatsächlich als neue Heimat des Fuse in Betracht gezogen würden, stünden umfassende Sanierungsarbeiten an.
Aktuell gleicht das Areal einem Rohbau ohne Strom und fließend Wasser. Hinzu kommen Herausforderungen in Bezug auf den Brandschutz. Außerdem seien die Räume nicht perfekt isoliert. Auch deshalb habe der Geburtstagsrave tagsüber stattgefunden, um die Anwohner:innen nicht beim Schlafen zu stören.
Dem Fuse hatte Anfang des Jahres noch die Schließung gedroht. Grund dafür waren Lärmbeschwerden eines Nachbarn. Nach einem Beschluss des Brüsseler Umweltamtes darf der Club seit Ende Januar unter Auflagen wieder öffnen.