Es ist jetzt sechs Jahre her, seit Takeaki Maruyama alias Goth-Trad ein Album veröffentlicht hat. Seitdem war er aber alles andere als untätig. Bei Deep Medi veröffentlichte er diverse Maxis und tourte einige Male als DJ durch Europa. Nach dem Ausflug in wilde Break- und UK-Rave-Gefilde mit dem Vorgänger Mad Raver’s Dancefloor kehrt er mit seinem vierten Album zu so etwas wie den Wurzeln von Dubstep zurück. Durchgehend beschwört Goth-Trad mit Mollakkorden, subsonischen Bässen und steppenden Hihats ein düsteres Szenario. Die Tracks, die zum größten Teil den klassischen Dubstep-Beat als Grundgerüst haben, erhalten ihre eigenen Charakterzüge mal durch glitchige oder klare Synthies, mal durch Streichermelodien, Stimmsamples oder brachiale Sägezahn- oder Wobblebässe. Bei „Babylon Fall“ bastelt Goth-Trad für die Stimme von Reggae-Altmeister Max Romeo einen leider eher unspannenden Dubstep-Riddim zusammen, womit der Track eher negativ aus dem sonst gelungenen Rahmen fällt. Goth-Trad hat hier zwar kein revolutionäres Werk geschaffen und erfindet Dubstep auch nicht neu, zeigt aber doch ein eigenes Verständnis von Bassmusik – und das ist durchaus hörenswert.
Video: Goth-Trad – Air Breaker