David Löhlein schmaust vor dem Imbiss Beirut (Alle Fotos: Bella Christmann)
Der Kessel brodelt – dafür ist nicht zuletzt David Löhlein verantwortlich. 2018 veröffentlichte der Stuttgarter DJ und Producer mit der Submissus EP seine erste Platte, erstmals hinter den Decks namhafter Clubs, insbesondere in Baden-Württemberg, tauchte er bereits ein paar Jahre früher auf. 2020 erschien er auf Freddy Ks Key Vinyl, wo er mit seinem Techno-Sound zwischen Tooligkeit und latenter Melodieverliebtheit bestens hinpasste. Ende vergangenen Jahres tobte sich Löhlein auf Albumlänge aus und schaufelte auf VIA TAYA gar Platz für poppigen Vocal-Techno frei.
Der aufstrebende Künstler, der genau genommen nicht mehr als Nachwuchsact zu bezeichnen ist, entstammt dem Umfeld des Lehmann Clubs, der das clubkulturelle Vakuum der Schwabenmetropole seit diversen Jahren immer raumgreifender auszufüllen vermag. Dunkel, treibend, funktional und gleichzeitig kathartisch klingt diese Generation, was sich an David Löhleins Beitrag zu unserer Serie Meine Stadt nur in Teilen nachvollziehen lässt.
Bis auf den Club, der als Löhleins zweite Heimat fungiert, präsentiert er Stuttgart nämlich nicht bei Nacht – Afterhour-Verweise seien hier ausgenommen –, sondern sorgt sich zuvorderst ums leibliche Wohl: Feinstes Schawarma, körperliche Ertüchtigung, Bekleidung außerhalb der Norm, Tattoos und ein stilsicheres Hotel – David Löhlein zeigt, wie man in Stuttgart leben kann.
Lehmann Club
Völlig klar, dass ich hier meinen Lieblingsclub reinpacken muss. Nicht nur, weil es der Ort ist, an dem ich am häufigsten zu finden bin, sondern auch, weil das Lehmann ein wahrer Stuttgarter Club ist. Stuttgarter Besitzer, Stuttgarter Personal, Stuttgarter Attitüde und zum Großteil auch VfB-Stuttgart-Fans – zumindest alle außer ich.
Körperwerk
Vor rund drei Jahren habe ich die Tattookunst zu schätzen gelernt. Natürlich auch durch meine Freundin, die 90 Prozent meiner Tattoos gestochen und mittlerweile mit ihrem Team ein Studio direkt im Lehmann Club aufgemacht hat. Ich liebe ihren Stil und den Effort, der in das ganze Projekt gesteckt wird. Hier wird nicht eben wie am Fließband Motiv nach Motiv tätowiert, sondern sich wirklich mit dem Gast auseinandergesetzt, um die perfekte Symbiose aus Wunschmotiv, Tattoowierer und dem Vibe von Körperwerk zu schaffen. Hört sich nach einem 1A-Werbetext an, ist aber wirklich so.
Maritim
Eines meiner Lieblingshotels hier in Stuttgart. Ich mag den Stil sehr und finde es jedes Mal aufs Neue schön, in die Lobby zu laufen. Aus dem Grund haben wir hier auch „das Musikvideo zu Altai 2” geschossen. Natürlich schlafe ich als Stuttgarter hier nicht oft, aber das Restaurant, die Bar und der Wellnessbereich sind immer einen Besuch wert. Und auch für die ein oder andere Afterhour wurde schon der Weg ins Maritim gesucht.
Unipark
Gerade in den Lockdown-Zeiten des letzten Jahres, als alle Fitnessstudios geschlossen waren, habe ich hier oft meine Jogging-Runden gedreht. Nahezu direkt in der Stadtmitte liegt mit dem Park eine kleine Innenstadtoase, zu der man auch in stressigen Zeiten immer schnell mal hin kann, um den Kopf freizujoggen.
Still Thrifting
The place to be, wenn’s um hochwertige Vintage- und Second-Hand-Pieces geht. Freunde von mir betreiben den Shop mit größter Leidenschaft, und die Teile, die sie selbst immer persönlich auswählen, sind wirklich zu wild. Außerdem auch mitten auf der Königsstraße.
Imbiss Beirut
Klare Sache. Bestes Schawarma, beste Falafel. Und alles auch noch zu günstigen Preisen und gleich in der Stadtmitte. Zwölf von zehn Punkten von mir.