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Epiphanie

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Wie gut, wenn das Timing stimmt. Bisher schafften es gerade die Franzosen immer wieder, uns zum Sommer auch den passenden Soundtrack zu liefern. Vielleicht nicht in jedem Jahr, aber Air, Stardust, Etienne de Crecy oder Phoenix sind uns noch in bester Erinnerung. Und nun Para One mit seinem Album „Epiphanie“, was man gemein hin als Erscheinung übersetzt. Para One dürfte bisher wohl nur den DJs etwas sagen, die sich mehr als Mittellogos und Covermotive merken. Nach der „Beat Down EP“ oder das hier noch mal verewigte „Clubhoppn“ waren erste Duftmarken, doch zu einem eigenen Album musste man den Franzosen erst drängen. Zumal er sonst Rap-Gruppen wie TTC (auch mit Gastauftritt vertreten) produzierte und nur selten in Clubs ging. Auch seine Arbeit als Filmregisseur kreuzt sich nicht zwingend mit dem Dancfloor. Und trotzdem klingt sein Album so, wie man sich das letzte Daft-Punk-Werk gewünscht hätte. Denn entweder strotzen die Tracks so vor Energie, dass jeder Duracell-Hase blass um die Ohren würde. Oder er zaubert feine Intermezzo-Stücke, die ganz in der Tradition von John Carpenter einen Kontrapunkt setzen. Auch er arbeitet mit Filtern, verzerrt die Samples oder setzt nach dem Break schmalzige Akkorde. Aber es klingt unverbraucht, auf seine Art rough und extrem geschickt strukturiert. Selbst scheinbar schräge Nummern wie „F.U.D.G.E“ hat man nach dem dritten Hören gefressen. Und die erste Single „Dun-Dun“ ist ein giftiges Acpop-Monster, dass dann aber nur Endorphin in seinen Stoßzähnen hat. Das ist Musik, für die gute Anlagen gebaut werden. Musik für Tage über 30 Grad im Schatten. Musik für Liebesparaden ohne Werbebanner. Musik für diesen Sommer. Merci, merci!

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