FOLD (Foto: Presse)
Gleichzeitig mit der Aufhebung sämtlicher Einschränkungen hat der britische Minister für Covid-19-Angelegenheiten Nadhim Zahawi am 19. Juli bekanntgegeben, dass der Einlass in Clubs bald nurmehr nach zweifacher Impfung möglich sei. Die Impfpflicht bezieht sich auf sämtliche Orte, an denen große Menschenmengen zusammenkommen, und betrifft alle Personen ab 18 Jahren. Damit reagiert die britische Regierung auf die niedrige Impfquote der 18- bis 30-Jährigen, von denen 35 Prozent noch nicht ihre erste Spritze erhielten.
Zahawi betont, dass bis zum Zeitpunkt der Restriktionen jede*r die Möglichkeit hat, beide Impfungen und die zusätzlichen zwei Wochen, in denen der Impfschutz seine komplette Wirkung entfaltet, zu erhalten. Für Ausnahmen nicht impffähiger Personen würde gesorgt. Der wissenschaftliche Berater Sir Patrick Vallance betont die Gefahr, dass Nachtclubs und ähnliche Venues potenzielle Superspreader-Events seien. Wer sich von Boris Johnsons Ausruf des „Freedom Day” mehr als nur eine Phrase erwartet hatte, dürfte jetzt wenig überraschend auf die Realität zurückgeworfen werden. Der erst kürzlich unternommene ähnliche Versuch der Niederlande, sämtliche Einrichtungen inklusive der Clubs zu öffnen, scheiterte gewaltig.
Überraschend kommt diese Entscheidung jedoch, nachdem die Regierung erst letzte Woche Nachtclub-Besitzer*innen die Nutzung des NHS COVID Pass nahelegte, der wie eine Art Impfpass fungiert, jedoch nicht verpflichtend ist. Damit legte man die Verantwortung in die Hände der Betreiber*innen, die individuell entscheiden sollen, wie sie mit der Situation umgehen. Der Geschäftsführe der Night Time Industries Association (NTIA) Michael Kill zeigt sich empört über das chaotische Verhalten der Regierung. Diese erneute Kehrtwende würde die über Monate geleistete Vorbereitungsarbeit zunichtemachen. Zudem würde die Situation Clubbesitzer*innen und Pubs und Bars gegeneinander ausspielen. Diese wären nicht von den Restriktionen betroffen und Laufkundschaft würde von den Clubs dorthin ausweichen.