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Two/Three

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Mit seinen EPs und Maxis auf Ghostly und Eastern Development gelang Dabrye über einen Verlauf von mehr als fünf Jahren das Meisterstück, instrumentalen HipHop zu produzieren, der den millionenschweren Zukunfts-Beats der großen amerikanischen R&B- und Rap-Producer in Sachen Innovation dauerhaft das Wasser reichen konnte. Man nannte Dabrye den „weißen J Dilla“: Die Schlepp-Grooves und das rauschende Zirpen von Analog-Synthies auf seiner letzten EP „Additional Productions“ machte einmal mehr deutlich, was damit gemeint war. Umso überraschender, dass Dabrye für sein erstes Album mehr als ein dutzend MCs engagierte und dabei auf die gleiche Methode zurückgreift, mit der auch die Reimkönige des US-Mainstreams ihre Alben schmücken: mit einer illustren Gästeliste aus MCs. Keine Frage, Wildchild, Doom, Beans und Wajeed von den Platinum Pied Pipers sind Top-MCs , aber zum einen erklingen ihre Stimmen derzeit auf vielen Veröffentlichungen, stellen also bei Dabrye wenig Exklusivität oder eine besondere Handschrift dar, zum anderen stellt sich die Frage, warum überhaupt MCs auf ein Album eines Produzenten müssen, der bislang mit Tracks glänzte, die frei waren von den notorischen Zwängen von Stimmen und Sprache. Zwischen die Rap-Tracks eingestreut sind einige wenige instrumentale Lichtblicke, wie etwa „Machines Pt. I & II“, in denen Dabryes ursprüngliche Einzigartigkeit aufblitzt. Das Gros der Tracks mit MCs wirkt, trotz des hohen Produktionsniveaus der Beats und Sounds, lepoper nur beliebig, da weder ein Konzept noch eine Geschichte für Zusammenhalt sorgt – neben den erwähnten Großmeistern sind übrigens noch elf (!) weitere MC-Namen dabei. Schade ist’s. Dabrye hätte mit weniger Aufwand deutlich mehr erreichen können.

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