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Der zweite Jahrgang der Tresor Academy: „Das Nachtleben als friedliche Feier des Lebens”

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Wie können Clubmacher:innen ihr Wissen an junge Generationen weitergeben? Diese Frage trieb Tresor-Gründer Dimitri Hegemann und die Tresor Foundation um, als sie die Academy of Subcultural Understanding, kurz: Die Tresor Academy ins Leben riefen.

2024 vollendete erstmals eine Gruppe junger Nachtaktivist:innen das Curriculum, das sie durch die Berliner Clubs führte. Das diesjährige Programm fand von Januar bis Mai 2025 statt. Es richtet sich erstmals an junge Menschen aus der gesamten EU, die leidenschaftlich daran arbeiten, neue Räume und Konzepte zu gestalten. Wir wollten von der zweiten Generation der Akademie wissen, wer sie sind und wie sie das Programm im Kraftwerk erlebt haben.

Alicja Aksamit

Foto: Privat

Bitte stell dich kurz vor.

Ich bin Alicja aus Wrocław, Polen. Ich bin DJ, Produzentin und Educatorin. Ich leite das Kollektiv Velvet Vortex. Ich liebe Musik und die Menschen, die ich durch sie kennenlerne.

Wie bist du mit Clubkultur in Kontakt gekommen und warum möchtest du eine Karriere in dem Bereich verfolgen?

Durch meine Liebe zur Musik, zum Tanzen und dem Wunsch, mit Menschen zusammen zu sein. Ich habe schnell gemerkt, dass Clubatmosphäre mir die Freiheit zur Selbstentfaltung gibt, die ich brauche.

Was hat dein Interesse an der Tresor Academy geweckt? Warum hast du dich beworben?

Der Tresor ist für mich schon immer ein inspirierender Maßstab für Qualität gewesen. Ich habe dort auch schon gespielt. Warum sich der Club immer besonders angefühlt hat, kann ich schwer beschreiben. Ich habe mich beworben, weil ich von den Besten lernen wollte und geglaubt habe, dass es eine transformative Erfahrung sein wird – und das war es auch.

Wie hast du die Reise nach Berlin, den Eintritt ins Kraftwerk und die Begegnung mit Dozent Martin Fuller und der gesamten Klasse erlebt?

Nach Berlin zu reisen und jeden Tag im Kraftwerk zu verbringen, war eine außergewöhnliche, spannende Erfahrung. Martin unterstützte mich mit seiner freundlichen Art auf dieser Reise. Ich vertraute ihm sofort und fühlte mich sicher. Die richtige Person zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Insgesamt war es unglaublich inspirierend – und ehrlich gesagt auch ein wenig augenöffnend. Wir kamen alle aus unterschiedlichen Hintergründen und Szenen, was viele Perspektiven ergibt. Das gesamte Tresor-Team war sehr offen für Fragen und großzügig bei der Weitergabe von Wissen und Ressourcen. Es ist ein sehr sicherer Raum, der Mut macht.

Beschreibe bitte Highlights und Tiefpunkte, die natürlich auch dazugehören.

Ich habe aus dem gesamten Programm etwas mitgenommen, besonders aus den Sessions zu mentaler Gesundheit. Dazu wollte ich schon lange mehr wissen. Allerdings würde ich mir wünschen, dass das Programm länger geht, vielleicht sogar über mehrere Jahre. Wir haben viel gelernt, aber es gibt noch viel zu lernen.

Was nimmst du mit? Wie hat die Teilnahme an der Tresor Academy deine Sicht auf das Nachtleben, auf dich selbst und deine Fähigkeiten verändert?

Die Tresor Academy hat mir Unterstützung, Hoffnung und Motivation gegeben, den kulturellen Weg weiterzugehen, der viele Herausforderungen birgt. Ich fühle mich jetzt als Teil einer Gruppe, an die ich mich immer wenden kann – und die Unterstützung wird erwidert.

Gabriele Murano

Foto: Francesco Maiolo

Bitte stell dich kurz vor.

Ich bin Gabriele, DJ und Party-Promoter aus Turin. Ich organisiere dort, zusammen mit einem Freund, eine queere Party namens Glimmer mit dem Ziel, Community zu schaffen und einen sicheren Raum für queere Menschen zu bieten.

Wie bist du mit der Clubkultur in Kontakt gekommen und warum möchtest du eine Karriere in dem Bereich verfolgen?

Ich hatte das Glück, schon früh Clubs zu besuchen, Tanzen war schon immer meine Leidenschaft. Deshalb hatte ich immer schon mit Organisator:innen, DJs und Promoter:innen zu tun. Ich habe diverse Dancefloors in europäischen Städten erlebt, auf denen alle frei waren – ohne Urteil oder Diskriminierung.

Was hat dein Interesse an der Tresor Academy geweckt? Warum hast du dich beworben?

Ich bin großer Fan vom Tresor, seit ich in die Techno- und Underground-Welt eingetaucht bin. Der Tresor vertritt für mich gute Werte, er verfügt über eine eine echte Community. Die Academy hat mir die Chance geboten, direkt von den Besten der Branche zu lernen. Das war eine Gelegenheit, die ich nicht verpassen wollte.

Wie hast du die Reise nach Berlin, den Eintritt ins Kraftwerk und die Begegnung mit Dozent Martin Fuller und der gesamten Klasse erlebt?

Ich liebe Berlin und kenne das Kraftwerk und alle Tresor-Räume gut. Martin hat sich vom ersten Tag an gut um uns gekümmert und uns unterstützt Die Klasse war vielfältig, alle kamen aus unterschiedlichen Hintergründen und hatten ihre eigene Geschichte. Dadurch konnten wir Ideen und Erfahrungen austauschen und Brücken schlagen. Wir sind ein richtiges Team geworden.

Beschreibe bitte Highlights und Tiefpunkte, die natürlich auch dazugehören.

Eigentlich war die gesamte Erfahrung ein Highlight. Weil ich sehr wissbegierig bin, waren alle Vorträge sehr wertvoll, vor allem zur Event-Planung, zum Nightmanagement, zum Sound und zu den Kollektiven. Dieses Wissen ist pures Gold. Mein einziger Kritikpunkt: Zwei Wochen sind viel zu kurz für so einen Kurs.

Was nimmst du mit? Wie hat die Teilnahme an der Tresor Academy deine Sicht auf das Nachtleben, auf dich selbst und deine Fähigkeiten verändert?

Meine wichtigsten Erkenntnisse: Die Underground-Szene lebt noch, aber es gibt viel zu tun, um unterrepräsentierte Communitys zu unterstützen. Die Academy hat mein Verständnis für die Komplexität des Nachtlebens erweitert und mir Inspiration und Freundschaften geschenkt.

Karel Kask

Foto: Privat

Bitte stell dich kurz vor.

Ich bin Karel aus Pärnu in Estland, war Clubbesitzer und bin heute Veranstalter von zwei Eventreihen, der Sunday Sessions, einer Sommer-Strandparty, und von SÜVIK, einer House- und Techno-Party. Außerdem bin ich DJ und unterstütze einen lokalen Veranstaltungsort namens Tempel im Marketing.

Wie bist du mit der Clubkultur in Kontakt gekommen und warum möchtest du eine Karriere in dem Bereich verfolgen?

Ich bin im Ausland mit Clubkultur in Kontakt gekommen. Zurück in meiner Heimatstadt Pärnu war wenig los, deshalb haben wir schließlich eigene Events gestartet. Daraus ist irgendwann ein Club entstanden. Für mich ist das Nachtleben Gemeinschaftsarbeit, es bietet die Möglichkeit, Menschen zusammenzubringen.

Was hat dein Interesse an der Tresor Academy geweckt? Warum hast du dich beworben?

Ich habe im Rahmen des Europäischen Kulturhauptstadtprogramms 2024 das Festival unda besucht, bei dem die Tresor Foundation vertreten war. Dort habe ich von der Academy erfahren. 

Wie hast du die Reise nach Berlin, den Eintritt ins Kraftwerk und die Begegnung mit Martin Fuller und der gesamten Klasse erlebt?

Ich wurde warm empfangen, und das Programm war großartig. Die Tresor Foundation macht einen guten Job in der Wissensvermittlung!

Beschreibe bitte Highlights und Tiefpunkte, die natürlich auch dazugehören.

Es ist sehr beeindruckend, zu sehen, wie der Tresor betrieben wird. Tiefpunkte gab es kaum, aber ich merke jetzt, wie schwer es ist, sich auf Partys zu amüsieren, weil ich die Schwächen mancher Orte inzwischen deutlich erkenne.

Was nimmst du mit? Wie hat die Teilnahme an der Tresor Academy deine Sicht auf das Nachtleben, auf dich selbst und deine Fähigkeiten verändert?

Mein größter Gewinn sind die Kenntnisse bezüglich der organisatorischen Struktur im Clubmanagement, die entscheidend für den Erfolg sind. Außerdem sehe ich nun, dass mein früherer Club wenig Wachstumspotenzial hatte.

Larisa Mordacheva

Foto: Privat
Foto: Privat

Bitte stell dich kurz vor.

Ich heiße Larisa und komme aus dem Westen der Ukraine, aus Lviv. Ich leite die Partyreihe 7 Fridays und organisiere ein Festival in meiner Heimatstadt mit.

Wie bist du mit der Clubkultur in Kontakt gekommen und warum möchtest du eine Karriere in dem Bereich verfolgen?

Vor einigen Jahren habe ich als Kellnerin in einem Club, oder eher einem Konzertsaal, gearbeitet und wollte mich organisatorisch einbringen. Weil es vor Ort kein Budget gab, habe ich eigene Underground-Raves gestartet, die sehr gut liefen. Von da an wusste ich, dass ich das jeden Tag machen möchte.

Was hat dein Interesse an der Tresor Academy geweckt? Warum hast du dich beworben?

Als ich mehr über die Techno-Geschichte lernte, habe ich erst verstanden, was für eine Rolle der Tresor gespielt hat. Im Tresor war auch mein erster Clubbesuch außerhalb der Ukraine, deshalb hat für mich einen großen emotionalen Wert. Die Möglichkeit, direkt in seinem Team zu lernen und damit Fehler zu vermeiden, fühlte sich wie ein Traum an.

Wie hast du das Reisen nach Berlin, den Eintritt ins Kraftwerk und die Begegnung mit Martin Fuller und der Klasse erlebt?

Es war sehr inspirierend und augenöffnend. Alle Menschen aus der Klasse haben verschiedene Hintergründe, was auf jeden Fall neue Perspektiven mit sich gebracht hat. Das Tresor-Team war sehr offen und großzügig. Ich habe mich dort sicher und ermutigt  gefühlt.

Beschreibe bitte Highlights und Tiefpunkte, die natürlich auch dazugehören.

Das Team hat alles gegeben, damit wir eine gute Erfahrung haben. Dieses Jahr hatten wir nur zwei Wochen in Berlin, nicht mehrere Monate wie im Jahr davor, was schade war, sich aber als sinnvoll herausgestellt hat, weil wir so unsere Jobs normal weiterführen konnten. Mehr Zeit wäre für komplexere Themen aber besser gewesen.

Was nimmst du mit? Wie hat die Tresor Academy deine Sicht auf das Nachtleben, dich selbst und deine Fähigkeiten verändert?

Die Academy hat mir gezeigt, wie viele Aufgaben es im Nachtleben gibt, und mir vor allem mehr Selbstvertrauen gegeben. Ich habe gelernt, mit verschiedenen Menschen, unter anderem Politiker:innen, zu arbeiten und meinen eigenen Wert dabei zu erkennen. Besonders dankbar bin ich meiner Mentorin Tanya Voytko.

Lal Atay

Foto: Tresor Foundation
Foto: Privat

Bitte stell dich kurz vor.

Ich bin Lal, ich mag Farben – im Leben und in der Musik. Ich bin Bookerin, Promoterin und Eventmanagerin aus Istanbul. Ich leite Planet Joje, kuratiere Events und Musik und berate Marken sowie Locations zu Kommunikationsstrategien.

Wie bist du mit der Clubkultur in Kontakt gekommen und warum möchtest du eine Karriere in dem Bereich verfolgen?

Mit Anfang 20 habe ich angefangen, auf Festivals und in Clubs zu gehen. Die musikalische und persönliche Freiheit auf der Tanzfläche wollte ich auch in mein Land bringen.

Was hat dein Interesse an der Tresor Academy geweckt? Warum hast du dich beworben?

Der Tresor hat meine Sicht auf das Nachtleben und meinen Musikgeschmack geprägt. Von den Macher:innen dieses legendären Ortes zu lernen, war eine einmalige Chance!

Wie hast du das Reisen nach Berlin, den Eintritt ins Kraftwerk und die Begegnung mit Dozent Martin Fuller und der Klasse erlebt?

Berlin kenne ich zwar, diesmal war es aber anders. Das Kraftwerk zu betreten und den Tresor bei Licht zu sehen, hat sich surreal angefühlt. Das Treffen mit der Academy, dem Tresor-Team und der vielseitigen Klasse war inspirierend.

Beschreibe bitte Highlights und Tiefpunkte, die natürlich auch dazugehören.

Ein Highlight waren die tiefen Gruppengespräche über die Zukunft des Nachtlebens und die Vernetzung mit Leuten aus der Branche. Ein Tiefpunkt war die Erkenntnis, wie viel Unterstützung und Infrastruktur in meiner Heimat noch fehlt.

Was nimmst du mit? Wie hat die Tresor Academy deine Sicht auf Nachtleben, dich selbst und deine Fähigkeiten verändert?

Mir wurde die Bedeutung von Struktur, Dokumentation und langfristiger Vision klar. Außerdem wurde mir klar, wie sehr die Menschen, mit denen man arbeitet, das Ergebnis maßgeblich prägen.

Lieve Goedhart

Foto: Privat

Bitte stell dich kurz vor.

Ich bin Lieve. Früher habe ich unter anderem Programm für Melkweg und Kanaal40 gemacht. Ab September werde ich das Booking-Team bei Dekmantel verstärken.

Wie bist du mit der Clubkultur in Kontakt gekommen und warum möchtest du eine Karriere in dem Bereich verfolgen?

Ich finde es wichtig, Räume zu schaffen, in denen Menschen sie selbst sein und Gemeinschaft finden können – besonders in polarisierenden Zeiten. Früher bin ich mit dem Zug in die Garage Noord gefahren und habe mich dort für die Community, die Künstler:innen und die Musik begeistert. Das hat mich motiviert, auch etwas beizutragen, weil die Kultur heutzutage fragil und bedroht ist. Clubs kämpfen zum Beispiel gegen steigende Kosten und müssen immer weiter aus den Stadtzentren ziehen.

Was hat dein Interesse an der Tresor Academy geweckt? Warum hast du dich beworben?

Ich habe die Ankündigung der Academy auf Resident Advisor gesehen und war sofort neugierig. Wo soll man besser etwas über Kultur lernen als an so einem weltbekannten Ort?

Wie hast du das Reisen nach Berlin, den Eintritt ins Kraftwerk und die Begegnung mit Dozent Martin Fuller und der Klasse erlebt?

Das Kraftwerk hat mich tief beeindruckt. Die Gruppe war toll, wir kommen aus verschiedenen EU-Ländern und Subkulturen. Es hat viel Spaß gemacht, über andere Szenen und Visionen zu lernen.

Beschreibe bitte Highlights und Tiefpunkte, die natürlich auch dazugehören.

Ein Highlight war vor allem, die Stadt und ihr Nachtleben zu entdecken. Ein Tiefpunkt war, dass ich die langen Tage mit E-Mails und Arbeit verbinden musste und dabei dennoch versucht habe, der Academy volle Aufmerksamkeit zu schenken.

Was nimmst du mit? Wie hat die Tresor Academy deine Sicht auf Nachtleben, dich selbst und deine Fähigkeiten verändert?

Mein Netzwerk hat sich stark erweitert, ich habe jetzt Kontakte in fast jedem EU-Land. Ich bin inspiriert von der jungen, kreativen Energie aller Teilnehmenden. Dankbar bin ich außerdem für die Unterstützung von Martin und dem Tresor-Team.

Louis Ferreira

Foto: Privat

Bitte stell dich kurz vor.

Ich bin Louis, 27 Jahre alt und bin Belgier und Portugiese – und vor allem Musikenthusiast. Angefangen habe ich mit Raves und ihrer Organisation, jetzt verfolge ich das Ziel, meinen eigenen Club in Faro in Portugal zu eröffnen.

Wie bist du mit der Clubkultur in Kontakt gekommen und warum möchtest du eine Karriere in dem Bereich verfolgen?

Ich kam durch das Reisen in Europa in Kontakt mit der Clubkultur, besonders in Städten wie London und Amsterdam. So etwas gab es in meiner Heimatstadt nicht. Ich möchte einen eigenen Club eröffnen, um auch in Portugal etwas Neues, Spannendes und Relevantes zu schaffen.

Was hat dein Interesse an der Tresor Academy geweckt? Warum hast du dich beworben?

Ich kenne den Tresor seit Jahren, war aber noch nie in Berlin. Der Club ist eine Institution und fest in der Technokultur verwurzelt. Ein Artikel im DJ Mag über die Academy hat mich schlussendlich überzeugt, mich zu bewerben — es hat sich für mich angefühlt, als wäre es Schicksal.

Wie hast du das Reisen nach Berlin, den Eintritt ins Kraftwerk und die Begegnung mit Dozent Martin Fuller und der Klasse erlebt?

Das war ein echtes Abenteuer. Berlin war neu für mich, und das Projekt war die perfekte Einführung in die Stadt und ihre Clubkultur. Ich bewundere, was Martin, Dimitri [Hegemann, Gründer des Tresor] und das ganze Team leisten. Wenn man ins Kraftwerk kommt, merkt man, wie monumental es ist. Es ist nicht einfach zu handhaben und noch schwieriger, daraus Nutzen zu ziehen.

Beschreibe bitte Highlights und Tiefpunkte, die natürlich auch dazugehören.

Das Highlight sind die Menschen, die ich kennenlernen durfte — von einzelnen Speakern, der Klasse bis hin zum Spektrum aller Menschen aus der Branche. Tiefpunkt war, dass ich meine Tasche bei der Ankunft in Berlin verloren habe und dann auch noch mein Handy vor der Abreise, aber so was passiert halt.

Was nimmst du mit? Wie hat die Tresor Academy deine Sicht auf das Nachtleben, dich selbst und deine Fähigkeiten verändert?

Die Academy hat mich gelehrt, dass man in dieser Branche authentisch bleiben und starke Werte haben muss. Mainstream oder aktuelle Trends kommen und gehen. Für mich sollte das Nachtleben eine friedliche Feier des Lebens sein, die ich ermöglichen möchte.

Maggie Zaios

Foto: Privat

Bitte stell dich kurz vor.

Ich bin Maggie, 23 Jahre alt, und arbeite als Promoterin, Bookerin und DJ in Hannover. Ich bin aktiv in der Initiative Hüttenstraße e.V., einem gemeinnützigen Kulturzentrum mit geplantem Techno-Club.

Wie bist du mit der Clubkultur in Kontakt gekommen und warum möchtest du eine Karriere in dem Bereich verfolgen?

Aufgewachsen am Stadtrand von Hannover, bin ich zuerst durch Raves in autonomen Zentren in die Szene und zur Subkultur gekommen. Dort habe ich Lücken im Programm gesehen und wollte dann eigene Events veranstalten.

Was hat dein Interesse an der Tresor Academy geweckt? Warum hast du dich beworben?

Als ich keine passende Ausbildung gefunden habe, habe ich Diana [Alagic, Geschäftsführerin des Tresor], Raffel [Leonard Raffel, Teilnehmer der ersten Runde der Academy] und Alexis [Waltz, Chefredakteur der GROOVE] auf der Stadt-nach-8-Konferenz kennengelernt, wo sie die erste Tresor-Akademie vorgestellt haben. Durch das Gespräch mit Diana, die meine Mentorin wurde, habe ich mich ermutigt gefühlt und mich beworben.

Wie hast du das Reisen nach Berlin, den Eintritt ins Kraftwerk und die Begegnung mit Dozent Martin Fuller und der Klasse erlebt?

Die brutalistische Umgebung hatte etwas von der Hüttenstraße. Jeder in der Klasse ist inspirierend und angenehm im Umgang.

Beschreibe bitte Highlights und Tiefpunkte, die natürlich auch dazugehören.

Highlight war es, Alan Oldham über seine Anfänge reden zu hören, außerdem das Treffen mit Gleichgesinnten, mit der Clubcommission und Martins Vortrag über die Soziologie der Clubkultur. Mein Tiefpunkt: Einen Businessplan zu erstellen, während ich schon einen Betrieb leite – aber das liegt an meinem eigenen Projekt.

Was nimmst du mit? Wie hat die Tresor Academy deine Sicht auf Nachtleben, dich selbst und deine Fähigkeiten verändert?

Die Academy hat mir gezeigt, dass es immer Raum zur Verbesserung gibt, dass man innovativ denken und sich vernetzen muss. Gleichzeitig ist es wichtig, zurückzuschauen und Erreichtes zu reflektieren.

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