In den Zweitausendern prägte Joey Anderson mit seinen Freunden Jus-Ed und DJ-QU den deepen und und ein wenig düsteren Sound der New Yorker House-Szene. Seitdem veröffentlichte der aus New Jersey stammende DJ, Tänzer und Produzent zahlreiche EPs und Alben auf renommierten Labels wie Dekmantel, Latency und Avenue 66. Auch wenn die DJ-Auftritte in den vergangenen Jahren weniger geworden sind, produziert Anderson weiterhin fleißig Musik. Sein letztes Album Exotic Sequences, erschienen auf Deeptrax, wurde im April 2023 von der GROOVE als Album des Monats ausgezeichnet. Auf seinem eigenen Label Inimeg veröffentlicht Anderson seit einiger Zeit auch ruhigere Musik, die sich zwischen Film-Score und Ambient bewegt.
Die Charts, die Anderson uns vor zehn Jahren zukommen ließ, sind dagegen ganz und gar auf die Tänzer:innen ausgerichtet. Was angesichts seiner Biografie nicht überrascht: In New Jersey aufgewachsen, kam Anderson in jungen Jahren über die Breakbeat-Szene als Tänzer zum House. Die monotone Bassline und raumgreifenden Pads im Eröffnungstitel „Replenish The Earth” von Anderson-Freund und Exchange-Place-Crew Mitglied Nicuri geben sogleich den Sound vor, in dem sich die Charts bewegen. Ob etwas verspielter im Breakbeat-Gewand wie in Aybees „Moon’s Whisper” oder richtig deep mit Dub-Anleihen wie in Dana Ruhs „Dirty Egg” – der Deep-House-Faden zieht sich durch die gesamte Auswahl.