burger
burger

mp.ulle (Neue Welle) – Groove Resident Podcast 49

- Advertisement -
- Advertisement -

Foto: Matthias Wolf (mp.ulle)

„Auf die Residents kann man sich verlassen, persönlich und inhaltlich. Sie kennen den Club, die Gäste, die Anlage, und sie sind ein Grundpfeiler der musikalischen Identität eines Clubs, also ebenso wichtig wie die Architektur, der Raumklang oder die Gestaltung“, sagte einst Nick Höppner in der Groove. Mit unserem monatlichen Resident Podcast wollen wir ihnen den gebührenden Respekt zukommen lassen.

Im Herbst des Jahres 2021 einen neuen Club zu eröffnen, war gelinde gesagt ein wagemutiges Unterfangen – die Crew hinter der Neuen Welle hat aber genau das getan und ist damit bisher gut gefahren. Der vergleichsweise kleine Club an der Antonienstraße in Leipzig konnte sich seitdem als verlässliche Hausnummer in der dortigen Szene etablieren, das Prinzip ist so schlicht wie ergreifend: durch die Bar geht es mehr oder minder auf den Dancefloor zu, wo ein jederzeit stabiles Booking zum Verbleiben einlädt, bis das Putzlicht angeht. Die Dinge können so einfach sein.

Einfach klingt es auch, was mp.ulle über ihren Werdegang im Club so erzählt: Einfach von Anfang an dabei gewesen, einfach mal beim privaten Soft-Opening gespielt, im Kontext einer regulären Clubnachts einfach gemeinsam mit immer-mal-wieder-B2B-Partner premio für Gerd Janson angeheizt, einfach irgendwie Resident geworden und nebenbei noch gelernt, Cocktails zu mixen. Ihr Beitrag für unseren Resident Podcast folgt einem einfachen Rezept: Gute Musik, teilweise aus der Leipziger Szene und mit unveröffentlichtem Material von etwa Cyan85 sogar dem direkten Umfeld der Neuen Welle. Simple, local, abwechslungsreich.


Wie bist du zur elektronischen Musik gekommen?

Meine Schwester ist in den Neunzigern groß geworden. Sie ist acht Jahre älter als ich und stand für alles, was ich gut fand. Steht, natürlich.

Und wie sahen deine ersten Schritte als DJ aus?

Ich wurde von meinem engsten Kreis ermutigt und habe vor allem mit Niko alias premio gelernt. Richtig gespielt vor Leuten habe ich das erste Mal auf der Weihnachtsfeier der Welle, was damals nur den Mitwirkenden des Clubs vorbehalten war. Mit Niko zusammen und vielen anderen Freund:innen um mich herum. Daraufhin habe ich noch einen Mix für den Club aufnehmen dürfen und seitdem spiele ich ab und an vor allem in Leipzig.

Kannst du dich noch an deinen ersten Besuch in der Neuen Welle erinnern?

Da ich von Anfang an in der neuen Welle mitwirke, müsste das erste Mal mit Publikum das Soft-Opening gewesen sein. Das war sehr aufregend, kann ich mich erinnern. Seitdem war alles und jeder Abend dort natürlich spaßig, aber meine Highlights waren unter anderem Eden Burns und Sally C.

Und dein erstes DJ-Set dort? Wie kam das zustande – und wie lief es?

Mein erstes Set bei einer Clubnacht der Welle war auch mit Niko und vor Gerd Janson. Es war voll, die Stimmung schon am Anfang richtig gut, Gerd sehr nett, Niko auch, alles super. Das Booking kam auf Grundlage des Podcasts zustande, den ich zwei Monate vorher aufgenommen hatte.

Wann hast du in der Neuen Welle als Resident angeheuert und wie kam es dazu?

Ich bin seit Tag eins mit dem Club verbandelt und höre sehr gern Musik, die glücklicherweise ab und an ins Booking passt.

Was hast du im Laufe deiner Residency in der Neuen Welle gelernt?

Wichtig für mich war vor allem die Chance, spielen und Erfahrung in einem wohlwollenden und unterstützenden Umfeld sammeln zu können. Außerdem habe ich durch die Welle zum ersten Mal das Geschehen und die Orga hinter der Party erfahren und kann jetzt Cocktails mixen und 1a nebeln. Grüße gehen raus an Tilman!

Welche Anforderungen bringt der Job des Residents für dich im Vergleich zu einzelnen Gigs in anderen Clubs mit sich? Spielt es etwa eine Rolle, dass die Neue Welle anders als andere Clubs nur einen Dancefloor hat?

Es ist natürlich schön, wenn die verschiedensten Menschen zusammenkommen und man sich je nach Laune oder Zustand im Club bewegen kann. Für die Stimmung und eine familiäre Atmosphäre kann es aber auch gut sein, wenn sich alles an einem Ort abspielt. Ich habe kaum Erfahrung, aber hinter dem Pult hat es für mich bisher keinen Unterschied gemacht, da die Floors immer mit unterschiedlichen Genres bespielt wurden und genug Leute da waren.

Du spielst anderswo und ebenso in der Neuen Welle häufiger mit premio zusammen, unter anderem in der von dir schon genannten No-Pressure-Situation eines Warm-ups für Gerd Janson in der Neuen Welle oder zuletzt auf der Silvesterparty des Institut fuer Zukunfts. Wie bereitet ihr euch auf solche gemeinsamen Sets vor?

Wir wohnen im gleichen Viertel und ich will immer gern vorher ein bisschen spielen, aber wenn Niko dann endlich bei mir ist, muss er zurück, weil er seinen Stick vergessen hat, und dann nochmal, weil seine Tracks nicht laden und dann müssen wir los. Zum Glück schicken wir uns regelmäßig, was wir gut finden.

Was war die Idee hinter deinem Beitrag für unseren Resident-Podcast?

Ich habe aufgenommen, worauf ich Lust hatte und will unkomplizierte, positive Sets machen. Bestenfalls sind sie stimmig und gleichzeitig abwechslungsreich. Dieser Mix fühlt sich durch einzelne Tracks von Leipziger Produzent:innen etwas persönlicher an.

Last but not least: Was sind deine Pläne für die Zukunft und was steht in der Neuen Welle in nächster Zeit an?

Es kommt, wie‘s kommt. Fest steht, dass ich das nächste Mal in der Neuen Welle am 1. März vor Per Hammar spiele. Außerdem soll in diesem Jahr, wenn es langsam wieder wärmer wird, die Außenfläche vielfältig kulturell genutzt werden. Wie genau, erfährt man natürlich im Internet, wenn es soweit ist.

Stream: mp.ulle (Neue Welle) – Groove Resident Podcast 49

01. SubmodxShuray& Walle – Zermatt
02. Enzo Siragusa – Get Down Again
03. Pascal Benjamin – Twofold
04. Frits Wentink, Malin Genie – Teardrop Renaissance
05. NTFO – Ongoing Wushu
06. Ray Mono – Paid In Full
07. EtzuMahkayah – Wicker (Vern Remix)
08. Mateo Dufour – Reconnected
09. Azaad – Be MyLove
10. The Mountain People – Mountain008.3
11. The Cap Boy – Psychology
12. Herr Krank & Vons – Superbowl
13. Johnick – Play The World (Alex NeriRemix)
14. Duo Paradiso – BT (Do I Smell A Bassline)
15. Cyan85 – Unreleased

In diesem Text

Weiterlesen

Features

Paranoid London: Mit praktisch nichts sehr viel erreichen

Groove+ Chicago-Sound, eine illustre Truppe von Sängern und turbulente Auftritte machen Paranoid London zu einem herausragenden britischen House-Act. Lest hier unser Porträt.

Mein Plattenschrank: Answer Code Request

Groove+ Answer Code Request sticht mit seiner Vorliebe für sphärische Breakbeats im Techno heraus – uns stellt er seine Lieblingsplatten vor.

TSVI: „Es muss nicht immer total verrückt sein”

Groove+ In Porträt verrät der Wahllondoner TSVI, wie sein einzigartiger Stilmix entsteht – und wie er als Anunaku Festival-Banger kredenzt.