Die DJ und Producerin Anfisa Letyago soll in ihrem neuesten Track „Rosso Profondo” Motive aus Donato Dozzys „Parola (Rework)” kopiert haben. Zum ersten Mal wurden die Vorwürfe in einem Artikel des italienischen Soundwall-Magazins geäußert. Marco Shuttle gehört zu den kritischen Stimmen, die sich ihnen angeschlossen haben.
Der Vorwurf des Plagiats steht also im Raum. Auf Facebook schreibt Shuttle: „… es gibt Grenzen darin, wie sich jemand beim geistigen Eigentum eines Künstlers bedienen darf, in diesem Fall ist es das von #donatodozzy […] Gut gemacht, Damir Ivic und Soundwall, dass ihr euch entschieden habt, diese Täuschung zu enthüllen”.
„Rosso Profondo” ist am 14. Oktober erschienen, noch am selben Tag erschien der Beitrag bei Soundwall. Die markante Signatur von Dozzys Techno-Stück, der repetitive Einsatz des Vocals – gesungen von Anna Caragnano –, sei bei Letyago in sehr ähnlicher Form vorhanden. Letyago sang das Vocal ihres Tracks übrigens selbst ein.
Letyago streitet die Vorwürfe derweil ab: Sie halte sie für „nicht fundiert” und sie würden sie „sprachlos” machen, erklärte sie gegenüber Resident Advisor. Weiter heißt es von ihrer Seite: „Ich war sehr überrascht, als ich den Artikel von Soundwall gelesen habe. Der Titel sagt unverblümt, dass ich den Track ‚offenkundig kopiert’ habe, und das ist falsch. Beide Tracks unterscheiden sich auf vielen Ebenen: Im Songwriting, im Beat, in der Melodie und der allgemeinen Absicht.”
Auch Dozzy gab bei Resident Advisor ein Statement ab. Zwar sehe er durchaus „Ähnlichkeiten” in beiden Stücken, dem Plagiatsvorwurf von Ivic und Shuttle wolle er sich allerdings nicht anschließen.
Da in diesem Sinne davon auszugehen ist, dass Dozzy keine rechtliche Prüfung in Gang bringen wird, bleibt es wohl den Zuhörenden selbst überlassen, ein Urteil zu fällen. Beide Tracks sind hier nachzuhören: