Barbara Preisinger (Foto: Marie Inoue)
In München beginnt die DJ-Karriere der Bayerin Barbara Preisinger, vor allem im grünen Flokatiraum des 2003 geschlossenen Clubs Ultraschall steht sie am Anfang hinter den Decks. Auf München folgt Berlin, eine Karriere als Promoterin und schließlich die Gründung von ˜scape: Das mit Stefan Betke alias Pole betriebene und von 1999 bis 2010 geführte Label wird Heimstätte von Künstler:innen wie Deadbeat, Kit Clayton oder Jan Jelinek. 2001 veröffentlicht letzterer hier auch Loop-Finding-Jazz-Records, das zu einem der stilprägenden Alben des frühen Jahrtausends wird. Preisinger selbst verfolgt nebenher eine DJ-Karriere zwischen Nordamerika, Europa und Japan, gründet 2009 das Vinyllabel Slices Of Life sowie die Partyreihe Deep In The Box, die mittlerweile im Tresor residiert.
2007 erwischten wir die Musikerin und baten um Monatscharts. Als Antwort erhielten wir einen sehr breiten Fächer von Clubmusiken, durch die dennoch ein klarer Zeitgeist und die Faszination für tiefe Melodien schimmert. Da gibt es einerseits die neue Aufmerksamkeit für frühen Deep-House mit Reissues vom Detroiter Rick Wade, ebenso wie für zeitgenössischen Minimal von John Tejada und Justin Maxwell. Aus dem Vereinigten Königreich stammen schwere Bassmelodien von Martyn und 2562 – heute historischer Dubstep. Dazu mischt Preisinger cleanen Dub Techno von Minilogue und DJ Swap oder direkt und ohne Umwege: Dub von Deadbeat mit den Vocals von Bubbz alias Chief Bossman.