OFFSónar 2022: Festivalmix und Interview mit AGY3NA

AGY3NA (Foto: Stephan Roess)

AGY3NA bewegt sich seit etlichen Jahren in der Szene, als DJ macht er vor allem in den letzten Jahren verstärkt von sich reden. Seine lokalen Einflüsse sind dabei so divers wie seine musikalischen: Ursprünglich kommt er aus Nürnberg, dann zog es ihn nach Berlin, inzwischen ist er in Leipzig ansässig.

Seine Sets pendeln zwischen so ziemlich allen erdenklichen Genres. In seinem Mix fürs OFFSónar 2022 verarbeitet er beispielsweise im Rahmen des ruhigen Starts Iron Curtis und Kenny Larkin, später folgen in eher moderater, melodisch komplexer Fasson a.b.u.303, die Pet Shop Boys, DJ City oder die Chemical Brothers. Was die verschiedenen Szenen ausmacht und welche New-Wave oder Post-Punk-Acts AGY3NA favorisiert, lest ihr im Interview.


Du hast die Szenen in Nürnberg, Leipzig und Berlin erlebt beziehungsweise bewegst dich heute noch in ihnen. Wenn du in aller Kürze Unterschiede oder spezielle Charakteristika nennen müsstest – welche wären das?

Ich bin nun schon seit einiger Zeit nicht mehr in Nürnberg, deshalb kann ich mittlerweile wohl wenig über die Szene sagen, vor allem über die postpandemische Szene Nürnbergs. Leipzig macht sich für mich stark durch sein kommunales Bewusstsein bemerkbar. Viele Künstler*innen organisieren sich hier in kleinen Kollektiven Die „Berliner Szene” ist um einiges größer, natürlich, und ich finde es besonders in Berlin schwer, von einer Szene zu sprechen. In Berlin spielt die Intersektionalität verschiedener Szenen auch eine viel größere Rolle als in Leipzig und vor allem in Nürnberg.

In einem Interview meintest du, du hättest ein Faible für New Wave. Kannst du ein paar Künstler*innen nennen, die du besonders magst?

Ja, aber nicht nur für New Wave, sondern auch für Post-Punk und Synthpop/-wave, und so weiter. Zu meinen Lieblingskünstler*innen gehören: Moderne, Palais Schaumburg, Hard Corps. Ich wollte das Set eigentlich auf „Quiet Village” von Palais Schaumburg enden lassen, habe mich dann aber doch dagegen entschieden und dafür ein wenig mehr Synthpop reingenommen à la Pet Shop Boys und Hercules and Love Affair.

Wie und wo hast du den Mix aufgenommen und was hast du dir dabei gedacht? Gab es ein Konzept?

Ich habe den Mix bei mir zuhause in Leipzig aufgenommen und dafür CDJs und Plattenspieler verwendet. Ich war mir Anfangs nicht ganz sicher, wo der Mix hinsoll, hatte aber mehrere Ansprüche daran: Ich wollte einen Mix aufnehmen, der, obwohl er ein wenig langsamer ist, facettenreich und sehr groovig ist.

Welche Pläne hast du noch für 2022? Kannst du einen Überblick über dein restliches Jahr geben?

Dieses Jahr stehen sehr viele spannende Gigs an, auf die ich mich sehr freue. Unter anderem natürlich das Set beim OFFSónar für die Innervisions-Party. Da ich den Sommer über von meinem Job in der Forschung freigestellt bin, möchte ich mich ab nächsten Monat vollkommen auf meine Musik konzentrieren. Vielleicht schaffe ich es ja, diesen Sommer ein paar meiner Produktionen zu Ende zu bringen.

Zum Schluss: Welche Sets auf dem OFF Sónar – bis auf dein eigenes – würdest du gerne hören, wenn es deine Zeit zulässt?

Ich freue mich sehr stark auf das Set von Charlotte Adigéry & Bolis Pupul. Or:la & Roi Perez, Inner City und Gigi FM möchte ich auch auf keinen Fall verpassen.

OFFSónar by miskovic

Groove präsentiert: OFFSónar
16. bis 19. Juni 2022

Barcelona
Poble Espanyol, Carpa & Picnic, Monasterio, Plaza Mayor

Tickets: Preise variieren

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