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Elevate Festival 2021: Im Lift mit Brian Eno

Anna von Hausswolff (Foto: Johanna Lamprecht)

Auch 2021 verwandelte die steirische Landeshauptstadt Graz sich fünf Tage lang in einen internationalen Treffpunkt für Musik-, Kunst- und Diskurs. Mit Konzerten, DJ-Sets, Installationen, Performances, Workshops, Vorträgen und Diskussionen lotete das diesjährige Elevate Festival den Spielraum zwischen Disco und Diskurs aus. Mehr als 75 Künstler*innen und Sprecher*innen waren in den 14 Festivallocations zu erleben, über 10.000 Besucher*innen tanzten, feierten und diskutierten mit.

2020 gehörten die Musik-, Kunst- und Diskursveranstaltungen des Elevate Festivals in Graz nicht nur in Österreich mit zu den letzten Publikumsevents, die noch stattfinden konnten, bevor der erste Lockdown kam. Kaum eine Branche hat unter den Auswirkungen der Pandemie mehr gelitten als das Veranstaltungswesen. Und doch wurden gerade auch hier durch die Covid-Krise in bemerkenswerter Weise brachliegende Innovationspotentiale mobilisiert: Mit erstaunlicher Resilienz ausgestattet, tasteten sich im vergangenen halben Jahr viele Akteur*innen ins Licht der Öffentlichkeit zurück.

Dass es sich dabei um die doppelte Arbeit für die Hälfte des Publikums handelt, war von Veranstalter*innen in dieser Zeit des Öfteren zu vernehmen. In Graz haben sie sogar dreimal Anlauf genommen: Anfang des Jahres wurde das fünftägige Festival von seinem seit langen Jahren etablierten Termin im März auf Mai verschoben. Eine Planung, die mit der Verlängerung der Einreise- und Quarantänebestimmungen in Österreich bis Ende Mai 2021 hinfällig wurde. Doch Bernhard Steirer, Roland Oreski und Daniel Erlacher, die das Elevate Festival vor 17 Jahren ins Leben riefen, ließen nicht locker: Im April erfolgte die Bekanntgabe der Verlegung in den August.

Und so verwandelt sich die steirische Landeshauptstadt nun erstmals im Hochsommer in ein einen internationalen Treffpunkt für Musik, Kunst und Diskurs „mit starkem Fokus auf kultur- und gesellschaftspolitische Themen”, wie es im Mission Statement auf der Festival-Homepage heißt. Der Orientierung dient in Graz der Schloßberg: Der bewaldete Dolomitfels mit dem markanten Uhrturm, der in stilisierter Form auch das Festivallogo ziert, besetzt das geografische Zentrum der mit knapp 300.000 Einwohner*innen zweitgrößten Stadt Österreichs, ist dementsprechend weithin zu sehen und gilt als Wahrzeichen der Alpenmetropole. Der Teufel soll ihn, der Sage nach, dorthin geworfen haben, zornig, nachdem ihn die Grazer Bürger*innen um eine ihm versprochene Seele betrogen hatten.

Lagebeschreibungen beginnen in Graz mit dem Verhältnis zum Schloßberg. Mögliche Präpositionen lauten: im, um und um den Schloßberg herum. Auch die 14 Locations des diesjährigen Elevate Festivals sind im und um den Schloßberg verteilt. Tatsächlich befindet sich im Inneren des Felsbrockens ein mehrere Kilometer langes Stollensystem, im Zweiten Weltkrieg angelegt als Kommandozentrale, Luftschutzbunker, Lazarett, ins beinharte, spröde Sedimentgestein getrieben von Zwangsarbeiter*innen. Teile davon dienen heute weit zivilerer Nutzung: Neben dem Schloßberglift und der Schloßbergrutsche, 2019 als „höchste Indoor-Rutsche der Welt” in Betrieb genommen, beherbergen die Gänge unter anderem auch die Grazer Märchenbahn. 

Im Schloßberg beginnt in gewisser Weise auch die Geschichte des Festivals selbst. Bereits seit Jahrhunderten gilt Graz als kulturelles Zentrum im Alpen-Adria-Raum, auch im Sinne eines internationalen Austauschs. Universitätsstadt seit 1585, ist die Statutarstadt heute nach Wien der zweitgrößte Hochschulstandort Österreichs – rund jede*r sechste Einwohner*in von Graz ist an einer der acht Hochschulen eingeschrieben.

Um den Jahrtausendwechsel herum erfuhr die Disposition als internationale Kulturmetropole nochmals neuen Auftrieb, vor allem als Graz 2003 Kulturhauptstadt Europas wurde. Bereits 1999 fand die Grazer Altstadt beidseits der Mur, für die das Attribut „schmuck” wie gemacht scheint, Aufnahme in die Liste des UNESCO-Welterbes. Mit dem heiter-futuristischen Friendly Alien von Peter Cook und Colin Fournier nistete sich darin ein Kunsthaus ein, das der Stadt ein weiteres Wahrzeichen schenkt und in seiner ikonischen Wirkung Gehrys Guggenheim-Museum in Bilbao in nichts nachsteht.

Auch der Schloßberg, seit Mitte des 19. Jahrhunderts als öffentliche Erholungsanlage genutzt und zu einer Art vertikalem Park ausgebaut – manch ein*e Reiseführer*in spricht von den „hängenden Gärten von Graz” –, profitierte von der Entwicklung: Seit 2000 bietet der Schloßberglift eine weitere Alternative zu den 260 Stufen des Kriegssteigs und der seit 1894 bestehenden Standseilbahn, die rund 100 Höhenmeter hinauf zur Panoramapromenade zu überwinden.

Während man in der kompakten Innenstadt seltener Bedarf hat, sich der verhältnismäßig gut ausgebauten horizontalen Verkehrmittel Bus und Straßenbahn zu bedienen – auch die Locations des Festivals sind allesamt in fußläufiger Entfernung voneinander gelegen –, steht die vertikale Personenbeförderung hier hoch im Kurs. Auch für viele Graz-Besucher*innen gehören Schloßberglift- und -bahnfahrt zum touristischen Pflichtprogramm. „Der Begriff Elevate ist einem Freund aus England nach einer gemeinsamen Fahrt mit dem Schlossberglift eingefallen, als wir noch in der Gründungsphase waren”, erinnert Steirer, der Geschäftsführer des Festivals, die Umstände der Namensfindung. Darin manifestiere sich auch eine der Kernideen des Gründerteams: „Uns war von Anfang an wichtig, neue Positionen – sei’s künstlerischer oder inhaltlicher Natur – nach oben zu befördern und zu präsentieren.”

Einer der Schloßbergstollen ist diagonal durch den Fels getrieben, eine Stufenrampe in seinem Inneren verbindet den Schloßbergplatz mit dem höher gelegenen Karmeliterplatz. Dazwischen, ungefähr auf halber Höhe, mitten im Berg also, befindet sich der sogenannte Dom im Berg, eine Kaverne von über 700 Quadratmetern. Die spektakuläre unterirdische Halle hat sich als Eventlocation im Grazer Veranstaltungsleben fest etabliert, vor allem im Bereich der elektronischen Musik, nicht zuletzt durch ein maßgeschneidertes 48-Kanal-Ambisonics-Soundsystem.

Auch die Macher des Elevate Festivals nahmen dieses Angebot in den vergangenen Jahren dankbar an und programmierten hier vor allem Clubmusik. Stattdessen ist hier nun die raumgreifende Installation eines Künstlers zu erleben, der wie wenige andere geeignet scheint, die drei Säulen des Elevate Festivals – Musik, Kunst und Diskurs – in seiner Person zu vereinen. Brian Eno gilt als der Begründer der Ambient-Musik und zeigt mit 77 Million Paintings eine ortsspezifische, multisensorische 3D-Soundinstallation in Graz, in der jeder Moment einzigartig ist. Ein modifizierter Zufallsgenerator erzeugt, basierend auf einer Grundgesamtheit von 300 kolorierten Zeichnungen Enos, die im Laufe der vergangenen 40 Jahre entstanden sind, eine (nicht ganz willkürliche, sondern von einer Korrespondenztendenz des Algorithmus in ihrer Zufälligkeit eingehegte) Reihenfolge stufenlos ineinanderfließender Visuals in den Rechteckflächen eines rotationssymmetrischen Ornaments, während ein weiterer diskrete Klangereignisse auslöst.

77 Million Paintings Brian Eno Elevat by Clara Wildberger
77 Million Paintings von Brian Eno (Foto: Clara Wildberger)

Nahezu einzige Lichtquelle ist die frontale Projektionsfläche selbst, dazu kommen die in spärliches Streiflicht getauchten, von der Decke abgehängten Birkenstämme sowie drei Scheinwerfer, die Schüttkegel aus hellem Kies mit einem extrem fokussierten Licht bunt anstrahlen, das ebenso stufenlos die Farbtemperatur verändert wie die Flächen auf der Leinwand. Mindestens einer der drei leuchtenden Hügel scheint dabei farblich stets mit dem Zentrum des Ornaments zu korrespondieren.

Wie in allen Innenräumen des Festivals herrscht hier Masken- und 3G-Nachweispflicht, wobei man nach österreichischen Regeln bereits 22 Tage nach der Erstinjektion als geimpft gilt. Manche Besucher*innen dürften sich in Enos Installation über Stunden aufhalten können, anderen genügen einige Minuten: Die Gleichförmigkeit und Konstanz, auch das langsame Tempo der Veränderung, die endlose Wiederkehr des Nicht-Identischen in redundanter Form zeitigen eine ausgesprochen kontemplative, fast meditative Wirkung.

Manche finden die Permutationen des Ewig-Gleichen-Anderen auch schlicht ermüdend. Wie eine Antithese dazu verhält sich Distrust Everything des Medienkünstlers Francesco D’Abbraccio, der für das Projekt Lorem mit verschiedenen IT-Experten zusammengearbeitet hat: Schrapnellartig und im Sekundenbruchteilstakt prasseln die Eindrücke in der Studiobühne der Grazer Oper von allen Seiten auf die Besucher*innen ein.

Lorem Elevate by Johanna Lamprecht
Lorem von Francesco d’Abbraccio (Foto: Johanna Lamprecht)

Lorem zeigt das andere, der hypnotischen Trance entgegengesetzte Gesicht der Immersion auf – als Überflutung der Wahrnehmung, als Anschlag auf die Sinne. Mit dem Uncanny-Valley-Effekt, nach dessen Theorem bei Animationen gerade minimale Abweichungen von der Realität Unbehagen auslösen, hält sich der Italiener nicht lange auf. Für das Storyboard der knapp halbstündigen AV-Installation habe er eine KI mit den über 21 Jahre hinweg entstandenen Traumtagebüchern eines Stanford-Wissenschaftlers trainiert, um aus dem Plot eine Reihe Jung’scher Archetypen herauszudestillieren, für die ein weiteres neuronales Netzwerk Sprechtexte entwickelte, erklärt D’Abbraccio im Gespräch. Auch die Gestaltung der Tonspur sowie die aus 63 realen Raumaufnahmen zusammengemorphten Visuals überließ er einer KI, wobei die Soundereignisse die Bilderfolgen triggern. In der mehrfachen Brechung narrativer Formen eine der eindringlichsten Arbeiten des diesjährigen Elevate. 

Das gilt auch für das Orgelrecital, mit dem Anna von Hausswolff im spätgotischen Maßwerk des Grazer Doms gastierte. Die Tochter des Komponisten Carl Michael von Hausswolff hat seit 2010 sechs Alben veröffentlicht und arbeitet konzeptionell mit Themen wie Okkultismus und Transzendenz.

Header Elevate Anna von Hausswolff by Johanna Lamprecht
Anna von Hausswolff orgelt (Foto: Johanna Lamprecht)

Auf der in rotglühendes Licht getauchten Orgelempore von 1687 präsentierte die schwedische Musikerin, Komponistin und Experimental-Singer-Songwriterin die vom manieristischen Park Sacro Bosco bei Bomarzo inspirierten Organ Songs ihres aktuellen Albums All Thoughts Fly in einem überwältigenden Surroundsound, kolossale Kontraste heraufbeschwörend zwischen gewaltigen Drones und lyrischem Gewisper.

Dass die überlebensgroßen Klangarchitekturen aus den 73 Registern der viermanualigen Klais-Orgel an einen Synthesizer avant la lettre denken lassen, liegt allerdings auch an der Echtzeitbearbeitung durch Sounddesigner Filip Leyman. Nicht zuletzt wird von Hausswolffs begeisternde Performance dem diesjährigen Festivalmotto in jeder Hinsicht gerecht und passte ihre Interpretationen in akribischer Vorbereitungsarbeit an das „Momentum”, hier: die spezifische Disposition des jeweiligen Instruments, an: „Ich habe Stunden mit der Registrierung verbracht”, erzählt von Hausswolff nach dem Konzert und blättert die entsprechenden Seiten ihres Notizbuchs auf.

Momentum als Begriff, um zwar auch über die Pandemie, aber nicht nur von der Pandemie zu sprechen – diese Überlegung leitete auch das von Daniel Erlacher kuratierte Diskursprogramm, erstmals im Next Liberty Theater, dem Kinder- und Jugendtheater neben der Oper, produziert und komplett hybrid ausgespielt. Für die Philosophin Ariadne von Schirach besteht das Momentum der Krise „in der Einladung, (…) einen sinnvolleren Umgang mit unserem Menschsein zu finden – nicht mehr als arrogante Krone der Schöpfung, sondern als Spezies unter Spezien, in respektvollem Austausch mit allem, was ist.”

Ihr Kollege, Eröffnungsredner Philipp Blom, blickte ebenfalls nach vorn und meinte: „Zukunft entsteht, wenn Gegenwart gestaltet wird.” Unter dem Titel Soziale Bewegungen, autoritäre Versuchungen? diskutierten die italienische Journalistin Cinzia Sciuto, die Lektorin Maryam Laura Moazedi und der Regisseur Paul Poet über Identitätspolitik und Wokeness.

Zum Thema Netz-Aktivismus in Zeiten digitaler Kolonialisierung sprachen die russische Soziologin und Aktivistin Xenia Ermoshina, die Anwältin und Netzaktivistin Renata Avila aus Guatemala sowie der Datenschutzaktivist und Jurist Max Schrems. Ein Panel mit Tresor-Gründer Dimitri Hegemann und der Kulturmanagerin Martina Brunner, die als Initiatorin der Kampagne zum „Nachtbürgermeister Wien” Teil des Organisationsentwicklungsteams des Pilotprojekts Vienna Club Commission wurde, beleuchtete verschiedene Aspekte der Frage, ob Clubkultur als Teil der Kultur wahrgenommen werden soll.

Hegemann, der an vielen Stellen mehr über Ökonomie als über Relevanz argumentierte, will mit seiner Initiative Happy Locals dezentrale Kulturarbeit in Gang bringen und plädiert: „Gebt der Jugend Räume zum Experimentieren.” Brian Eno gab sich zum Abschluss des Festivals via Videostream die Ehre. Insgesamt wurden bei zwölf eintrittsfreien Veranstaltungen mehr als 30 internationale Gäste auf dem Podium begrüßt.

International wie die Speaker*innen auch die Besucher*innen: In den kleinen Grüppchen vor den Locations wird neben Deutsch und Englisch auch Französisch, Italienisch, Spanisch oder Griechisch gesprochen. Das zeigt: Die Festivalkooperationen mit We Are Europe, einem Verbund von Festivals mit europaweiter Reichweite wie Sónar (Barcelona), Reworks (Thessaloniki), Unsound (Krakau), c/o Pop (Köln) oder Nuits Sonores (Lyon), und die Beteiligung am Projekt Re-Imagine Europe geben der von Beginn an angesteuerten Internationalität des Elevate Festivals weiter Auftrieb.

Viele Besucher*innen sind eigens angereist, manchen begegnet man während der fünf Tage immer wieder. Tatsächlich hat die diesjährige Ausgabe sogar mehr Festivalflair in Graz entfacht denn je: Erstmals ließ Roland Oreski, Festival-Hauptverantwortlicher für den Musikbereich – ermöglicht durch den Termin im Hochsommer und begünstigt durch die Pandemiesituation – zwei Open-Air-Bühnen bespielen, die als kostenfreies Angebot von der Stadtgesellschaft dankbar angenommen wurden.

Dr. Rubinstein Elevate by David Visnjic
Dr. Rubinstein legt auf (Foto: David Visnjic)

Während der Freitagabend am Lendplatz mit Auftritten von Anger, Culk, Monsterheart und Land of Ooo im Zeichen vorwiegend österreichischer Dream-Pop-, Post-Punk- und Indie-Rock-Klänge stand und die in Graz führenden Tageszeitung „anschwellende Unbekümmertheit” beobachtete, verwandelten anderntags DJ-Sets und Live-PAs von Acts wie Acid-Verteidigerin Dr. Rubinstein, der tunesischen Tribal-Dub-Künstlerin Azu Tiwaline und der aus Belgrad stammenden Olgica den Volksgartenpark in einen Dancefloor.

Azu Tiwaline Elevate by David Visnjic
Azu Tiwaline legt auf, sicherlich anders als Dr. Rubinstein (Foto: David Visnjic)

Unter 100 BPM, dafür aber umso wirkungsvoller das Set des Wiener DJ-Duos Heap & Bocksrucker. Lediglich der Clubmusikbereich, sonst ein gewichtiger Baustein des Festivals, musste in diesem Jahr pandemiebedingt noch unterbelichtet bleiben. Einzig im ehrwürdigen Orpheum war eine echte Clubnacht programmiert, bei der unter anderem Mouse On Mars, Teki Latex und Kevin Richard Martin (The Bug) zu erleben waren – allerdings nur nach Vorlage eines aktuellen PCR-Tests. Hier wie auch bei weiteren Sets vorwiegend österreichischer DJs wie Cosmic-Veteran Stefan Egger im Parkhouse und in der Kombüse war vor allem spürbar, wie sehr das Element des Feierns in den endlosen Monaten der zurückliegenden pandemischen Durststrecke allseits vermisst wurde. 

Mit einem stürmisch umjubelten Auftritt von Modeselektor in der Kasemattenbühne kam es Ende August im Nachgang zum Festival zur Premiere des neuen Formats Elevate Extended. Ebenfalls über den Festivalzeitraum nachhallend und im Schloßberg verortet: Brian Enos eigens für den Anlass komponierte Music for Elevators, die nun während der kommenden anderthalb Jahre bei der Fahrt mit den beiden Kabinen des Schloßberglifts erklingt. Zudem sind eine ganze Reihe der Festivalproduktionen nach wie vor in der umfangreichen Mediathek auf der Festivalhomepage abrufbar.

Modeselektor Elevate by Clara Wildberger
Modeselektor beschließen das Elevate Extended rauchend (Foto: Clara Wildberger)

Auch im Nachhinein habe er keinerlei Hinweise auf Covid-19-Infektionen erhalten, die in unmittelbarem Zusammenhang mit der Durchführung des diesjährigen Festivals stünden, resümiert Steirer. Von Publikumshalbierung kann ebenfalls nicht die Rede sein: Mit mehr als 10.000 Besucher*innen habe der Publikumszuspruch im Bereich des Vorjahrs gelegen, wobei 2021 rund ein Viertel davon die Online-Angebote genutzt haben.

Für 2022 strebe man – „für den Fall, dass nicht wieder alle pandemischen Stricke reißen” (Steirer) – den gewohnten Festivaltermin im Frühjahr an und plane, auch Locations wie den Dom im Berg wieder mit einem Clubmusikprogramm zu bespielen. Zudem seien auch weitere Satelliten unter dem Extended-Banner denkbar, vorzugsweise, aber nicht unbedingt im Sommer. Was 2021 hervorragend gelang, könnte dann zur spannenden Herausforderung werden: Den dringender denn je benötigten Spielraum zwischen Disco und Diskurs gleichzeitig offen und sicher zu gestalten.

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