Ricardo Villalobos (Foto: Presse)

Das tunesische Duo Ÿuma, bestehend aus Sabrine Jenhani und Ramy Zoghlemi, veröffentlichte 2016 ihr erstes Album Chura, das vor allem durch den herzergreifenden Titel „Smek” viel Zuspruch bekam. In dem nur weniger als drei Minuten langen akustischen Stück vereinen die beiden Singer/Songwriter die Sehnsucht nach der Heimat und der Familie. Ähnlich wie bei frühem afroamerikanischem Blues lässt sich bei Smek schon ohne arabische Sprachkenntnisse die schwere Thematik erahnen. Anhand der virtuellen Resonanz bekommt man einen ersten Eindruck, wie viele sich durch diese Zeilen tief berührt und angesprochen fühlen.

Auf der vier Jahre später erscheinenden Remix-EP auf Crosstown Rebels widmet sich neben SIS und Mom auch Ricardo Villalobos dem kurzen, aber kraftvollen Stück. Villalobos, der in Folge des Militärputsches seine Heimat Chile verlassen musste, gibt dem niemals alternden Thema Heimweh mit seiner zwölf Minuten langen Version gewohnt viel Zeit. Das Original, das aus dem Gesang von Jenhani und Zoghlemi sowie dem reduzierten Gitarrenzupfern besteht, wird in Villalobos’ Version durch die dumpfen, stolpernden Rhythmen zu einem trockenen Minimal-Mix. Größter Unterschied zu den zahllosen anderen Produktionen des Urgesteins ist die Intensität dieses humpelnden Versmaßes. Während üblicherweise die Balance zwischen Melodie, Groove und den restlichen Elementen im Vordergrund steht, drängt sich hier ausnahmsweise die voluminöse, mit Bass unterlegte Kick auf.

Hört hier unsere exklusive Premiere von „Smek (Ricardo Villalobos Remix)”:

Yuma - Smek Remixes

Ÿuma – Smek (Remixes) (Crosstown Rebels)

01. Smek (Ricardo Villalobos Remix)
02. Smek (SIS Remix)
03. Smek (Mom Remix)

Format: 12” Vinyl / Digital
VÖ: 22. Januar 2021

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