5. S-Express – Theme From S-Express (Remixes) (Hot Creations)


Drei Remixe dieses Acid House-Klassikers von S’Express aus dem Jahr 1988. Gerd Janson und Phillip Lauer sind dabei als Tuff City Kids zweimal an den Reglern. Ihre erste Version setzt mit hintergründiger 303 Bassline und dominantem Balearic-Piano ganz auf das 2nd Summer Of Love-Feeling. Der Acid-Dub wiederum lässt das Piano weg und kommt damit dem Original deutlich näher. Noch reduzierter, und dadurch moderner, kommt dann Detlev UKs Version daher, die direkt auf den Dancefloor zielt. (Tim Lorenz)

4. Ricardo Tobar – La Condamine (Musar)


Ricardo Tobar ist ein Ausnahme-Produzent. Seine komplexen, wuchernden Stücke mit ihren atonalen Klängen funktionieren mal als Tech-House, mal klingen sie eher wie eine Postrock-Jam. Bei „La Condamine” lässt er eine sonnendurchflutete, sommerliche Stimmung in ein disparates Leiern umkippen. „Rue Calme“ geht den umkehrten Weg: aus einem verstimmten Ton schält sich ein harmonisches Soundscape heraus. Marc Piñol macht aus dem Stück eine bescheidene, aufgeräumte Minimalnummer, die den Originaltrack nur im Hintergrund als ferne Fläche einsetzt. Ulrich Schnauss hat ähnlich große Berührungsängste mit der Musik von Ricardo Tobar, er benutzt nur ein paar Chords. (Alexis Waltz)

3. Sophia Saze – Solace EP (Dusk & Haze)


Die Georgierin Sophia Saze gehört zu der Riege junger DJs, die aktuell Brooklyn aufmischen. „Solace” ist die dritte Veröffentlichung auf ihrem eigenen Label Dusk & Haze. Der Titeltrack ist dunkler, ruhiger Techno mit Anleihen von Industrial. Umwelt hat sich dem in zwei Electro-Remixen angenommen, von denen der gelungenere schlicht und konzentriert in die Tiefe bohrt. Den Rest der EP durchzieht eine ähnliche Dunkelheit wie „Solace”. Dabei harmoniert die allgemeine Gedämpftheit der Elemente wunderbar mit der melancholischen Melodie in „Shed” oder der ungeraden Kick in „Burn”. (Cristina Plett)

2. The Astral Walkers – Passage (Deepblak)


Jazzfunk wird ja zu Unrecht gern verteufelt. Und so wagen sich immer mehr Produzenten an ein vorsichtiges Revival. Wie Aybee und Lars Bartkuhn in ihrer ersten Zusammenarbeit als The Astral Walkers. In der sie ihren ausgedehnten House-Tracks nicht nur reichlich von dem Groove dieser Ära mitgeben, sondern auch die Synthesizer-Melodien epochengerecht euphorisch-ausladend gestalten. Besonders auf der A-Seite. Gitarren dürfen ebenfalls ran. Dazu wohldosierte Latin-Akzente in der Percussion. Ein wenig sphärisch-zurückgenommener dann die B-Seite. Beides schön. (Tim Caspar Boehme)

1. Neville Watson – I Love Acid 16 (I Love Acid)


Vier Tracks mit kompromisslos auf Drum Machine und 303 reduzierten Acid House, wie man ihn von Neville Watson wie auch dem programmatisch benannten I Love Acid Label gewohnt ist. Da zirpt und blubbert es aus allen Kanälen. Vor allem das mystisch wirkende „Trip City“, mit seinen feuchten Acidlines und verwehten Flächen, weiß zu gefallen. Und das gleich zweimal, steht der Mark-Forshaw-Remix des Tracks, welcher an Klassiker von Underground Resistance erinnert, dem Original doch in nichts nach. (Tim Lorenz)

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